Radeon HD 6450 im Test: Gute Multi-Media-Grafikkarte mit Schwächen beim Strom

 9/9
Wolfgang Andermahr
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Fazit

Mit der Radeon HD 6450 möchte AMD die perfekte HTPC-Grafikkarte auf den Markt bringen, die den Vorgänger toppen soll. In Sachen Performance ist das AMD zweifelsohne gelungen, denn wir können der Grafikkarte ohne Anti-Aliasing sowie der anisotropen Filterung eine um in 1280x720 82 Prozent bessere Geschwindigkeit als der der Radeon HD 5450 attestieren. Mit den beiden qualitätssteigernden Features sind es noch 75 Prozent.

Das soll aber nicht darüber hinweg täuschen, dass die 3D-Leistung (wie für ein solches Low-End-Produkt üblich) absolut sehr gering ist. Hochwertige Spiele lassen sich höchstens in niedrigen Auflösungen und teils stark reduzierten Details flüssig wiedergeben. Casual-Spiele sollten dagegen weniger Probleme bereiten. Das ist aber auch nicht weiter schlimm, denn für anspruchsvolle Spiele ist die Radeon HD 6450 sowieso nicht primär gedacht. Das Hauptaufgabengebiet, den Blu-ray-Betrieb, verrichtet die Radeon HD 6450 in Sachen Leistung hingegen einwandfrei. Die Rechenleistung ist, im Gegenteil zur Radeon HD 5450, stark genug, um durchweg sämtliche Videofeatures nutzen zu können. Deswegen schafft die Grafikkarte eine gute Bildqualität, die denen der teureren Brüder in der Praxis in nichts nachsteht.

AMD Radeon HD 6450
AMD Radeon HD 6450

Ebenso wird es Partnerkarten mit einer passiven und damit lautlosen Kühlung geben. Das bei uns im Test befindliche Referenzdesign wird es dagegen nicht in den Handel schaffen, weswegen wir auf dieses nicht näher eingehen werden.

Einen kleinen Haken gibt es auf dem Weg zur besten HTPC-Grafikkarte dann aber doch: Die Leistungsaufnahme. Ausgerechnet im Blu-ray-Betrieb benötigt die Radeon HD 6450 gar mehr Energie als die schnellere Radeon HD 5570 oder GeForce GT 430. Eine Radeon HD 5450 ist gleich 15 Watt sparsamer. Dasselbe Phänomen zeigt sich im Zwei-Monitor-Betrieb, während die Leistungsaufnahme unter Windows minimal besser als bei der Radeon HD 5570 und unter Last sechs Watt geringer ist. Dennoch lässt sich der Strombedarf eher mit der Radeon HD 5570 als mit der Radeon HD 5450 vergleichen.

Die Radeon HD 6450 ist damit für die Zielgruppe eine gute Grafikkarte mit sinnvollen Verbesserungen gegenüber dem Vorgänger. So steigt die 3D-Leistung stark an und zusätzlich sind alle Videofeatures bei der Blu-ray-Wiedergabe durchgängig nutzbar. Zudem wird es passive Kühllösungen geben – letzteres ist für den HTPC-Einsatz sehr wichtig. Die Leistungsaufnahme gibt einen ein bitteren Beigeschmack.

Wer neben den typischen HTPC-Aufgaben auch nur ein wenig Spielen möchte, dem raten wir eher zu einer anderen Grafikkarte.

AMD Radeon HD 6450
  • Große Leistungssteigerung gegenüber dem Vorgänger
  • Videofeatures durchgängig nutzbar, deswegen gute Blu-ray-Wiedergabe
  • Passive Kühllösungen möglich
  • 3D-Leistung für fast alle Spiele zu niedrig
  • Leistungsaufnahme in Anbetracht der Geschwindigkeit etwas hoch

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