Googles „elektronische Geldbörse“ startet im Sommer

Update Patrick Bellmer
40 Kommentare

Googles Pläne für die Einführung einer „elektronischen Geldbörse“ haben die nächste Stufe erreicht. Bereits in wenigen Wochen soll der „Google Wallet“ genannte Dienst in den USA starten, zunächst für Kunden der Citibank.

Eine weitere Voraussetzung ist zudem der Besitz eines kompatiblen – sprich mit einem NFC-Chip ausgestatteten – Android-Smartphones, womit die Auswahl derzeit auf das Nexus S beschränkt ist. Die für die Zahlung erforderlichen Daten werden in einem geschützten Bereich des Chips abgelegt und von den PayPass-Geräten, die der Kooperationspartner MasterCard bereits landesweit betreibt, ausgelesen.

Für die Zahlung ist dann die Eingabe einer PIN erforderlich, mit der auch die dazugehörige „Google Wallet“-Applikation gesichert ist. In diesem Programm können die Daten weiterer Kredit- und Kundenkarten abgelegt werden, aber auch Gutscheine des ebenfalls neuen Dienstes „Google Offers“. Über diesen vorerst nur in wenigen US-Städten verfügbaren Dienst werden analog zu Groupon Gutscheine für Sonderangebote oder Gratisangebote zur Verfügung gestellt.

Unbekannt ist, wann beide Dienste auch in Europa und Deutschland starten werden. Laut Google sind interessierte Kreditinstitute herzlich zur Teilnahme an „Google Wallet“ eingeladen.

Update

Wie Bloomberg berichtet, haben eBay und PayPal unmittelbar nach Googles Präsentation Klage (PDF) gegen das Unternehmen und zwei seiner Mitarbeiter bei einem kalifornischen Gericht eingereicht. Zu den insgesamt neun Vorwürfen gehören der Diebstahl geistigen Eigentums sowie Vertragsbruch.

Google hatte im Jahr 2009 die eBay-Managerin Stephanie Tilenius abgeworben, die dann laut eBay entgegen einer vertraglichen Vereinbarung damit begann, Osama Bedier abzuwerben. Dieser wechselte dann zu Beginn des laufenden Jahres zum Suchmaschinenbetreiber und war dort maßgeblich an der Entwicklung von „Google Wallet“ beteiligt. Bei seinem Wechsel habe Bedier vertrauliche Informationen gestohlen.