Handy-Surfen im EU-Ausland soll günstiger werden

Patrick Bellmer
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Bereits seit etwa vier Jahren gelten für die Roaming-Gebühren für Telefonate und den Versand von Kurznachrichten aus dem EU-Ausland Preisobergrenzen. Nun sollen auch die Gebühren für die Übertragung von Daten ab dem kommenden Jahr in ihrer Höhe begrenzt werden. Dies kündigte die zuständige EU-Kommissarin Neelie Kroes an.

Ihr Entwurf sieht vor, dass pro übertragenem Megabyte maximal 0,90 Euro netto fällig werden, in Deutschland inklusive Mehrwertsteuer dementsprechend 1,07 Euro. In einem zweiten Schritt soll diese Obergrenze dann 2014 auf 0,50 Euro netto sinken. Bereits im vergangenen September hatte Kroes kritisiert, dass die Roaming-Gebühren in keinem Verhältnis zu den tatsächlich entstehenden Kosten stehen würden und ein EU-weites Verbot dieser Gebühren angedroht.

Derzeit zahlen EU-Bürger für die mobile Datennutzung im EU-Ausland durchschnittlich 2,50 Euro je übertragenem Megabyte. Davon entfallen maximal 0,80 Euro auf die Abrechnung zwischen den beiden beteiligten Mobilfunk-Providern. Tatsächlich werden hier untereinander in der Regel aber lediglich 0,50 Euro berechnet. In den Augen der Kommissarin gibt es trotz zahlreicher Anbieter im EU-Raum keinen Wettbewerb, was zu den derzeit fällig werdenden Preisen führt.

Allerdings will Kroes es nicht nur bei der Preisobergrenze belassen. Werden ihre Vorschläge umgesetzt, können Mobilfunkkunden zukünftig spezielle Roaming-Verträge mit günstigen Anbietern abschließen. Durch den dadurch entstehenden Wettbewerb erhofft man sich ein weiteres Absinken der Preise. Aber auch bei den Telefonaten und Kurznachrichten soll sich noch etwas bewegen. Bis 2014 sollen die Grenzen für getätigte Anrufe von derzeit 0,39 auf dann 0,24 Euro netto fallen, für Nachrichten von 0,11 auf 0,10 Euro.