Holtzbrinck schließt Verkauf der VZ-Netzwerke nicht aus

Patrick Bellmer
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Dem einst in Deutschland am häufigsten genutzten sozialen Netzwerk StudiVZ sowie den anderen Diensten der VZ-Familie drohen deutliche Veränderungen. Der Zeitung Financial Times gegenüber kündigte Markus Schunk, Leiter der Digitalsparte beim Eigentümer Holtzbrinck, dies an.

Holtzbrinck hatte die VZ-Netzwerke 2007 für rund 85 Millionen Euro übernommen. Seitdem konnten die sozialen Netzwerke allerdings keinen Gewinn erwirtschaften, obwohl der Umsatz im vergangenen Jahr auf etwa 30 Millionen gesteigert werden konnte. Zudem verlieren StudiVZ, MeinVZ und SchülerVZ immer noch zahlreiche Nutzer an den Marktführer Facebook.

Laut Schunk plane man für dieses Jahr erstmals das Erreichen der Gewinnzone ein, trotzdem prüfe man „alle strategischen Optionen“. Dies lässt darauf schließen, dass der Holtzbrinck-Verlag – wie schon bei anderen „Internet-Töchtern“ – die Verluste begrenzen will. Denn schon in den vergangenen Jahren trennte sich das Unternehmen von einigen Beteiligungen. Neben einem Verkauf könne man sich aber auch eine Kooperation mit einem der anderen sozialen Netze vorstellen.

Noch vor drei Jahren hätte die Chance bestanden, die VZ-Netzwerke im Tausch gegen vier Prozent der Facebook-Anteile an das heute weltgrößte soziale Netzwerk abzugeben. Bei den übrigen Internetangeboten setze man auf bekannte Marken und wolle diese stärken, so Schunk.