Taipeh verlangt 7-Tage-Umtauschrecht für Apps

Patrick Bellmer
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Zu einem aus hiesiger Sicht eher ungewöhnlichen Schritt hat sich die Verwaltung Taipehs, der Hauptstadt Taiwans, entschlossen: Künftig sollen Apple und Google ein siebentägiges Umtauschrecht für alle über den App Store und Android Marketplace verkauften Programme gewähren.

Generell müssen Händler in der asiatischen Metropole ein solches Rückgaberecht einräumen, damit Kunden Produkte zurückgeben können, die nicht der versprochenen Qualität entsprechen. Diese Regelung gilt seit dem vergangenen Jahr auch für zahlreiche Online-Shops, nicht jedoch für den Verkauf von Apps für Smartphones und Tablets. Dies liegt laut Yeh Ching-Yuan, dem Leiter der zuständigen Rechts- und Regulierungskommission, daran, dass diese Art von Handel in der Vergangenheit keinen so großen Stellenwert wie heute gehabt hätte.

Mittlerweile sei das Verhalten von Apple und Google allerdings nicht mehr in Einklang mit den geltenden Verbraucherschutzbestimmungen zu bringen. Allerdings verweisen die beiden großen Plattformbetreiber von jeher darauf, dass sie keine Verantwortung für die vertriebenen Apps Dritter übernehmen. Laut Yeh habe dieses Argument allerdings keine Gültigkeit und würde auch in direktem Widerspruch zu den geltenden Gesetzen stehen. Demnach müssen Online-Händler – nichts anderes sind Apple und Google über die Marktplätze – den Verkauf einstellen und die Käufer entschädigen, falls diese finanziell geschädigt werden.

Für die Anpassung ihrer Angebote haben die beiden US-amerikanischen Unternehmen nun 15 Tage Zeit. Sollten sie den Forderungen bis dahin nicht nachgekommen sein, drohen seitens der Stadtverwaltung Taipehs Geldstrafen von bis zu rund 50.000 US-Dollar pro Verstoß.

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