HTC Sensation im Test: Das neue Android-Flaggschiff mit Dual-Core

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Sasan Abdi
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Bedienung & Display

Die Bedienung erfolgt natürlich auch im Falle des Sensation über das Display. In diesem Fall hat man es mit einem 4,3 Zoll großen sogenannten Super-Clear-LC-Display zu tun, das der Theorie nach Super-AMOLED-Pendants in nichts nachstehen soll. Komplementiert wird die Eingabe dabei wie gewohnt durch die Softtouch-Knopfreihe, die die gängigen Funktionen wie „Eigenschaften“, „Zurück“, „Home“ und „Suchen“ bietet.

Display-Werte
  • Helligkeit max.:
    • Sony Ericsson Xperia Arc
      394,0
    • Samsung Galaxy S II
      371,0
    • HTC Sensation
      350,0
      Weißpunkt: 5898
    • Sony Ericsson Xperia Play
      256,0
  • Helligkeit min.:
    • Samsung Galaxy S II
      48,0
    • Sony Ericsson Xperia Play
      23,0
    • HTC Sensation
      14,6
    • Sony Ericsson Xperia Arc
      8,0
  • Kontrast:
    • Samsung Galaxy S II
      5.000,0:1
      siehe Erläuterung unten
    • Sony Ericsson Xperia Play
      1.280,0:1
    • Sony Ericsson Xperia Arc
      596,0:1
    • HTC Sensation
      538,0:1
    Einheit: Kontrast

In puncto Display-Qualität bewegt sich das Sensation im oberen Mittelfeld. Die maximale Helligkeit ist mit 350 cd/m² als „gut“ zu bezeichnen, reicht allerdings nicht an jene Werte des Galaxy S II oder des Xperia Arc heran. Gleiches gilt für den Kontrast, bei dem das Sensation mit durchaus noch vertretbaren Werten in unserem – noch sehr kleinen Testfeld – den letzten Platz belegt, wobei das Galaxy S II dank der Kontraststärke von S-AMOLED (Plus) dominiert (man beachte dabei aber die unten stehenden Erläuterungen). Konkret bemerkbar macht sich dies im Alltag aber kaum. Insbesondere der sehr kritische Aspekt „Helligkeit“ sorgt bei starkem Tageslicht in diesem Fall nicht für eine im Vergleich zur Konkurrenz schlechtere Lesbarkeit, was auch darauf zurückzuführen ist, dass das Sensation vergleichsweise wenig spiegelt.

In diesem Kontext ist zudem anzumerken, dass der Testkandidat bei der Auflösung mit 960 × 540 Pixeln wiederum State-of-the-Art bietet, was einer scharfen, ansehnlichen Darstellung zugute kommt.

Erläuterungen zur Display-Betrachtung

Als optimalen Weißpunkt sehen wir D65 an, also eine Farbtemperatur von 6.500 Kelvin (K). Dies entspricht nach gängiger Definition einem mittlerem Tageslicht und ist der Weißpunkt der gängigen Farbräume sRGB und AdobeRGB. Eine Abweichung von einigen hundert bis etwa 1000 K ist bei Mobiltelefonen als noch akzeptabel anzusehen, einige Displays – bauartbedingt vor allem OLED-Modelle – liegen allerdings beim Weiß und noch mehr bei Grautönen oft im Bereich um 10.000 K, was bereits als deutlicher Blaustich wahrnehmbar ist. Sehr viele Displays von Smartphones und Notebooks treffen zwar den Weißpunkt von 6.500 K relativ genau, weichen aber bei Grautönen und anderen mittleren Farbtönen deutlich mit einem Blaustich ab. Vor allem bei gleichzeitigem Auftreten von Grau und Weiß ist diese ungleichmäßige Graubalance wahrnehmbar.

Gegenüber der LCD-Technik weisen OLED-Bildschirme einige Besonderheiten auf, die sich teilweise in unseren Messungen niederschlagen und erklärungsbedürftig sind. Zum einen ist das der bekanntermaßen hohe Kontrast, der bei OLED durch die selbstleuchtenden Pixel möglich ist – es gibt hier kein Backlight, welches durch das Panel mehr oder weniger stark abgedunkelt wird, sondern ein schwarz angesteuerter Pixel ist tatsächlich komplett schwarz und leuchtet nicht. Da das Kontrastverhältnis den Quotienten zwischen der Helligkeit von Weiß und Schwarz angibt, ergibt die Kontrastmessung bei OLED-Displays theoretisch eine Division durch Null und damit ein nicht definiertes Ergebnis – in der Praxis gibt es bei der Schwarzmessung immer eine gewisse Resthelligkeit durch Streulicht und ein Signalrauschen beim Messgerät, sodass Kontrastergebnisse im fünfstelligen Bereich entstehen. Da die Darstellung dieser Kontrastwerte im Balkendiagramm den irreführenden Eindruck erzeugen, der Kontrast wäre bei OLED sichtbar um viele Größenordnungen besser, haben wir uns entschieden als Kontrast maximal 5000:1 darzustellen und auf diese Erklärung zu verweisen. Im Alltag ist der Unterschied allenfalls in sehr dunklen Umgebungen deutlich wahrnehmbar, bei Tageslicht sind Faktoren wie die Reflexionen der Displayoberfläche wesentlich wichtiger.

Die zweite Besonderheit ist die beim derzeitigen Stand der Technik verhältnismäßig geringe Lebensdauer der blauen Leuchtelemente bei OLED-Displays. Dies veranlasst die Hersteller dazu, zur Steigerung der Lebensdauer bei einigen Displays die klassische RGB-Subpixelmatrix durch alternative Anordnungen abzulösen. Bekannt ist dabei beispielsweise Samsungs „PenTile“-Matrix, deren Hauptmerkmal die Vergrößerung der blauen und roten Subpixel ist – allerdings bei gleichzeitiger Halbierung ihrer Anzahl. Das bedeutet, dass bei gleicher Nennauflösung diese Displays eine geringere Anzahl von Subpixeln aufweisen als Displays mit der bewährten RGB-Matrix. Jeder Pixel verfügt weiterhin über seinen eigenen grünen Subpixel, teilt sich aber den jeweiligen roten und blauen Subpixel mit seinem Nachbarpixel. Das ganze führt bei gleicher Nennauflösung zu einer geringeren tatsächlichen Auflösung und an Kontrastkanten zu Farbsäumen, die vor allem die Lesbarkeit von Text deutlich verringern können.

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