HTC Sensation im Test: Das neue Android-Flaggschiff mit Dual-Core

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Sasan Abdi
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Multimedia

Die Kamera galt lange Zeit als Schwachpunkt von nahezu allen HTC-Geräten. Dabei handelt es sich um einen der großen Mythen aus der Welt der Smartphones, da die Qualität sich bei ebendiesen Geräten genauso wie beim Gros der Konkurrenz in schlichtweg mittelmäßigen Gefilden bewegte.

Allerdings lässt sich in der Tat erkennen, dass HTC seit dem Sommer vergangenen Jahres mit in dieser Hinsicht zunehmend besseren Ergebnissen aufwarten kann. So gilt auch für die 8-Megapixel-Kamera des Sensation, dass sich gerade bei guten Lichtverhältnissen vergleichsweise ordentliche Ergebnisse erzielen lassen. Mit dem kraftvollen LED-Doppel-Blitz ist man auch in dunkleren Umgebungen nicht aufgeschmissen – für mehr als Schnappschüsse reicht es dabei allerdings erwartungsgemäß nicht. Etwas nervig ist die angeblich noch mal verbesserte Auslösezeit: Diese liegt mit rund anderthalb Sekunden absolut im Rahmen; Viel-Fotografierer finden bei manchem Konkurrenten aber teilweise schnellere Zeiten vor.

Videos können in bis zu 1.080p aufgenommen werden. Die Qualität der Aufnahme bewegt sich dabei in Bereichen, die vor dem Hintergrund des aktuellen Angebots als „gut“ zu bezeichnen ist. Bei einer zwingenden, explizit subjektiven Einordnung der Kamera-Qualität würden wir das Sensation knapp hinter dem Galaxy S II und knapp vor dem Optimus Speed platzieren.

Kurzes Beispiel: Sensation-Videoqualität

Bei der Ausgabe auf dritte Geräte ähnelt das Sensation dem Galaxy S II wiederum. Denn auch hier kann man sowohl auf DLNA, als auch auf die HDMI-Ausgabe via MHL-micro-USB-Schnittstelle zurückgreifen. HTC wählt also genauso wie Samsung die fortschrittlichere, aber längst nicht etabliertere Methode, während LG konventionell aber sehr solide auf eine separate micro-HDMI-Schnittstelle setzt. Der Haken bei diesem Vorgehen ist derselbe wie bei Samsung: Der entsprechende Adapter wird nicht mitgeliefert und muss dementsprechend bei Bedarf separat zum Preis von derzeit 31,99 Euro erworben werden. Hinzu kommt, dass das Zubehör – ebenfalls genauso wie bei Samsung – noch nicht verfügbar ist, sondern nur vorbestellt werden kann. Auch in diesem Fall führen diese Umstände dazu, dass Freunde des exzessiven TV-Outputs gegenwärtig mit dem LG Optimus Speed am besten fahren.

Als portabler Media-Player taugt das Sensation aber dennoch. Freunde des mobilen Videogenusses werden dank des großzügigen, insgesamt gut darstellenden Displays und aufgrund des vergleichsweise moderaten „Schminkkasteneffekts“ mit dem Testkandidaten zufrieden sein. Auch bei der weniger anspruchsvollen Funktion als MP3-Player gibt es nichts zu beanstanden: Die Ausgabe über die integrierte 3,5mm-Klinkenbuchse kann sich hören lassen und auch der bei HTC-Geräten durchaus ab und an problematische interne Lautsprecher erfüllt gängige Erwartungen ohne Abstriche.

Beim Web-Browsen gilt prinzipiell dasselbe, wie bei der sonstigen Dual-Core-Konkurrenz: Flüssiger lässt sich derzeit kaum auf einem Smartphone durch die Weiten des Internets navigieren. Dies gilt auch für die Ladezeiten: Webseiten wie die Mobi-Variante von ComputerBase werden in rund zwei Sekunden komplett dargestellt. Hinzu kommt die Unterstützung von echtem Flash und ein von der Display-Größe herrührender hoher Komfortfaktor, sodass in dieser Hinsicht keinerlei Wünsche offen bleiben.

Kommunikation

Auch bei der Kommunikationsausstattung bewegt sich das Sensation auf Augenhöhe mit der Konkurrenz. Mit HSPA arbeitet man mobil mit theoretisch bis zu 14,4 Mbit/s im Download und 5,76 Mbit/s im Upload und auch das schnelle WLAN 802.11 b/g/n sowie Bluetooth 3.0+HS dürfen natürlich nicht fehlen. „HS“ bezeichnet auch in diesem Fall die Unterstützung eines Highspeed-Kanals auf Basis von WLAN, mit dem theoretisch Daten mit bis zu 24 Mbit/s zwischen zwei Geräten ausgetauscht werden können, was insbesondere für die Nutzung im Multimedia-Bereich (Fotos, Musik, Filme etc.) interessant sein kann. Anders als das Galaxy S II bietet das Sensation keine Unterstützung für den „Bluetooth-Killer“ WiFi Direct – hier wie dort wird Nahfeldkommunikation (NFC) nicht unterstützt, wobei sich dies beim Galaxy S II im Rahmen von Neuauflagen zu einem späteren Zeitpunkt wohl ändern wird.

Laufzeiten

In Sachen Laufzeiten verspricht HTC für das Sensation die derzeit gängigen Werte von etwas über 6 Stunden Gesprächs- und gut 17 Tagen Standby-Zeit. Wie gewohnt handelt es sich hierbei um wenig praktische Werte – vielmehr kommt es natürlich auch im Falle des Sensation auf das jeweilige, höchst individuelle Nutzerverhalten an.

Statt den angegeben Werten nachzuspüren, sei an dieser Stelle wieder darauf verwiesen, dass man auch im Falle des Sensations laufzeitentechnisch trotz Dual-Core-Ausstattung keine besonderen Vorkommnisse zu vermelden gibt. Dies bedeutet, dass auch der Testkandidat auf Basis eines 1.520 mAh Akkus bei einer moderaten Nutzung knapp anderthalb Arbeitstage durchhält. Echte Power-Nutzer kommen allerdings auch dieses Mal allerspätestens nach nur einem Arbeitstag an die Grenzen, sodass jener Nutzertyp nach wie vor das Ladekabel stets mitführen sollte.

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