HTC Flyer im Test: Das Tablet-Debüt mit Stifteingabe

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Sasan Abdi
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Flyer im Überblick

Design & Verarbeitung

Bei der Betrachtung des Äußeren wird schnell klar, dass HTC mit dem Flyer keine völlig neuen Wege geht. Bei einer Display-Größe von 7 Zoll und Maßen von 195,4 × 122 × 13,2 mm schließt das Gerät zumindest dem ersten Blick nach zu Konkurrenten wie dem Galaxy Tab auf, auch wenn es etwas dicker und für die Größe bei 420 Gramm vor allem schwerer ist, als viele Konkurrenten.

Die Front wird natürlich zu großen Teilen vom TFT-Display eingenommen; allerdings spendieren die Verantwortlichen anders als bei Smartphones einen mit 1,5 cm vergleichsweise großzügigen, in Klavierlack-Optik gehaltenen Rahmen, der bei der Nutzung als Daumenablage dient. In diesem Streifen sind nicht nur ein HTC-Logo (oben) sowie die 1,3-Megapixel starke Frontkamera (rechte Seite), sondern auch die obligatorische Soft-Touch-Knopfreihe untergebracht (unten bzw. links). Letztere ermöglicht die gängigen Direktzugriffe wie „Home“, „Menü“ und „Zurück“, wird durch einem in zartem grün beleuchteten weiteren Button für die Stift-Optionen ergänzt und kippt angenehmerweise mit dem Bild vom Hoch- ins Querformat und zurück.

Auf der Rückseite dominieren Weiß und Alu
Auf der Rückseite dominieren Weiß und Alu

Auf der Rückseite dominiert die Farbe „Weiß“: Im oberen und unteren Teil finden sich gummierte Kunststoff-Aussparungen, die aufgrund der Farbwahl durchaus gut zur sonstigen Schale passen, bei unvorsichtigeren Zeitgenossen aber schnell unschöne dunkle Schattierungen annehmen könnten. Den größten Platz nimmt aber der angenehm kühle und an das Design des iPad 2 angelehnte, silbern-matte Alu-Body ein, der sich bis an die Seite der Front zieht und mit dem HTC einmal mehr beweist, dass es für eine wertige Materialwahl steht. Im selben Material ist auch der beiliegende, über zwei Knöpfe verfügende Stift gehalten (siehe nächster Abschnitt).

Trotz der gefälligen Optik findet sich auf der Rückseite der einzige, zugleich aber sehr relevante Kritikpunkt, der beim Flyer bei einer ansonsten tadellosen Verarbeitung angebracht werden muss: Um die Daten-SIM- und SD-Karte einsetzen zu können, muss die obere Kunststoff-Aussparung per Daumendruck aufgeschoben werde. Dieser Vorgang sorgt gleich in mehrer Hinsicht für Sorgenfalten: Zum ersten ist dazu zumindest anfänglich einiges an Druck nötig, sodass höchste Vorsicht geboten ist, da die anderen Finger dabei auf der Vorderseite und somit direkt auf dem Display aufliegen. Zum zweiten wird die dünne Abdeckung wieder einmal von vier kleinen Kunststoff-Keilen gehalten, die nicht nur wenig vertrauenserweckend wirken, sondern zudem auch noch dafür sorgen, dass selbst nach vorsichtigem, fummeligen Schließen der Abdeckung unansehnliche Spaltmaße zurückbleiben (siehe Bild unten). Unverständlich, dass das Flyer ausgerechnet mit einem solchen, von älteren HTC-Smartphones bestens bekannten Problem zu kämpfen hat. Zum dritten lässt sich an dieser Stelle das beim HTC Sensation übertrieben dargestellte Konnektivitätsproblem bei Abdeckung bestimmter Stellen etwas eindeutiger reproduzieren – doch dazu mehr im Abschnitt „Multimedia“.

Bei der Schnittstellen- und Knopfverteilung gibt es dagegen nichts bemerkenswertes zu vermelden. Während die linke Seite unberührt bleibt, finden sich auf der rechten zwei silberne, mit einem ordentlichen Druckpunkt ausgestattete Knöpfe zur Steuerung der Lautstärke. An der Unterseite wurde der micro-USB-Slot platziert, an der Stirnseite der Power-Knopf (elegant: die Status-LED ist in diesen Knopf integriert und scheint durch) sowie die 3,5mm-Klinkenbuchse.

Zusammenfassend lässt sich für die Betrachtung von „Design & Verarbeitung“ sagen: Optisch gefällt das Flyer ohne Abstriche, auch wenn HTC hier insgesamt eher auf ausgetrampelten Pfaden wandelt und das Rad trotz der gewohnten eigenen Note keinesfalls neu erfindet. Verarbeitung und Materialwahl geben ebenfalls keinen Grund zu größeren Bedenken – die erläuterte Güte der Karten-Abdeckung hätte allerdings gut und gerne höher ausfallen können.