Samsung zeigt Interesse an HPs PC-Sparte

Patrick Bellmer
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Wenige Tage nach der überraschenden Ankündigung HPs, sich von der PC-Sparte trennen zu wollen, gibt es bereits einen ersten Kaufinteressenten. Dies berichtet zumindest die taiwanische Branchenseite DigiTimes unter Berufung auf verschiedene Quellen innerhalb der Zuliefererindustrie.

Demnach habe Samsung mit verschiedenen Auftragsfertigern Kontakt aufgenommen, um über die teilweise Verlagerung der Notebook-Produktion zu verhandeln. Darunter sollen unter anderem Quanta Computer, Compal Electronics und Pegatron Technology gewesen sein, die teilweise aktuell für HP tätig sind. Als Grund für eine mögliche Auslagerung der Produktion gilt das Interesse an HPs PC-Sparte.

Denn bislang fertigt Samsung seine Notebooks in eigenen Werken, die überwiegend in China angesiedelt sind. Im Zuge des Kaufs müssten so zusätzliche Kapazitäten geschaffen werden, um die deutlich höheren Stückzahlen realisieren zu können. Branchenkenner gehen davon aus, dass Samsung im kommenden Jahr – vorausgesetzt, die Übernahme fände noch in diesem Jahr statt – zwischen 50 und 60 Millionen Geräte ausliefern müsste, da HP seine Bestellungen (rund 40 Millionen) für 2012 bereits vereinbart hat.

Während die Auswirkungen für die Auftragsfertiger gering wären, geht man im Kreise der Komponentenhersteller von größeren Problemen aus. Anders als HP fertigt Samsung zahlreiche wichtige Bestandteile selbst, darunter Speicher und Displays. Allerdings gibt es auch Unternehmen, nach deren Einschätzung HP das wenig profitable Geschäft mit PCs nicht unbedingt verkaufen will.