Google will Motorola nicht bevorzugen

Patrick Bellmer
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Seit dem Kauf von Motorola Mobility Mitte August haben sich zahlreiche Skeptiker, darunter Acers Europachef Walter Deppeler zu Wort gemeldet. Ihre Befürchtung: Google könnte andere Hersteller von Android-Hardware benachteiligen, in dem man Motorola einen frühen Zugang zu neuen Techniken ermöglichen würde.

Genau dies solle aber nicht geschehen, wie Googles Aufsichtsratsvorsitzender Eric Schmidt im Gespräch mit Bloomberg mitteilte. Man sei sich der Gefahr durch die Übernahme durchaus bewusst, wolle aber keinen der anderen Hersteller benachteiligen, so Schmidt. Der Ausbau und die Pflege genieße nach Ansicht des Unternehmens nach wie vor die oberste Priorität. Deshalb werde man weder Motorola noch einem anderen Hersteller einen Vorteil gewähren, da dadurch der „harte Wettbewerb“ untereinander in Gefahr geraten würde.

Das Ziel der Übernahme sei gewesen, ein besseres Verständnis für das Zusammenspiel von Hard- und Software zu erlangen. Aber auch der Ausbau des eigenen Patentportfolios – durch den Kauf erwarb Google auch circa 17.000 Schutzschriften – sei wichtig gewesen. So könne man sich zukünftig besser vor Klagen durch Konkurrenten schützen.

Ob die Worte Schmidts aber wirklich zur Beruhigung innerhalb der Branche beitragen können, mag bezweifelt werden. Denn zumindest mittelfristig werden Googles Aktionäre darauf drängen, das maximale Potential auszuschöpfen. Und genau dieses dürfte nur durch eine Bevorzugung Motorolas möglich sein.