Sony Ericsson will nur noch Smartphones anbieten

Patrick Bellmer
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Der schwedisch-japanische Handy-Hersteller Sony Ericsson will sich ab dem kommenden Jahr voll und ganz auf Smartphones konzentrieren. Dies teilte der Vorstandsvorsitzende Bert Nordberg in einem Interview mit dem Wall Street Journal mit.

Etwa ab Mitte 2012 sollen keine der sogenannten Feature Phones mehr entwickelt werden. Gänzlich unerwartet kommt dieser Schritt nicht, denn angesichts des immer schneller wachsenden Anteils der Smartphones am gesamten Handy-Markt sowie den fallenden Preise für Feature Phones ist die Entwicklung und Produktion der „einfachen“ Handys nur noch wenig lukrativ.

Dass man sich damit (vorerst) komplett auf Android einlasse, ist für Nordberg kein größeres Problem, im Gegenteil. Seiner Meinung nach wäre es sehr gewagt, in eine Plattform zu investieren, die nicht die Qualität der anderen hat. Zwar beobachte man Windows Phone 7 nach wie vor, einen baldigen Wechsel zu Microsofts Plattform werde es aber nicht geben. Entsprechende Aussagen gab es schon im vergangenen Januar. Damals teilte Marketingleiter Steven Walker mit, dass man sich zumindest vorerst komplett auf Android konzentrieren werde.

Auch die Übernahme von Motorola Mobility durch Google kommentierte Nordberg. Sicherlich hätte man auch gerne zugeschlagen, so der CEO. Dafür habe aber schlicht und ergreifend das Geld gefehlt. Und weiter: „Eine Übernahme wäre zudem extrem kompliziert gewesen, mit uns als privatem Unternehmen mit zwei großen Eigentümern auf der einen und einem börsennotierten US-Unternehmen auf der anderen Seite.“.

Wichtigstes Ziel der kommenden Monate ist den Aussagen Nordbergs zufolge der Ausbau des Marktanteils in den USA. Man sei dort ein eher kleiner Anbieter, dort müsse man allerdings eine gewisse Größe erreichen, um zumindest zu den größten Android-Anbietern zu gehören. Als einen großen Fehler in der Vergangenheit bezeichnete er im übrigen das Unterschätzen des iPhones: Man habe 2007 – dem Start der ersten Generation des Apple-Smartphones – bei weitem nicht mit diesem Erfolg gerechnet.

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