Philips: Abspaltung der TV-Sparte beschlossen

Patrick Bellmer
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Rund ein halbes Jahr nach der Ankündigung, man wolle die Fernsehsparte größtenteils an den chinesischen Auftragsfertiger TPV abgeben, hat Philips nun das Ende der langwierigen Verhandlungen bekannt gegeben. An den wesentlichen Eckdaten hat sich kaum etwas geändert.

So werden alle bei Philips in den betroffenen Abteilungen beschäftigten Mitarbeiter – das niederländische Unternehmen spricht von rund 3.500 Personen – in das neue Joint Venture transferiert. An diesem Gemeinschaftsunternehmen wird TPV Anteile in Höhe von 70 Prozent halten, deren Preis 70 Prozent des vierfachen Durchschnittsvorsteuergewinns beträgt. Ein Anteil von 30 Prozent verbleibt bei Philips, kann aber ab dem siebten Jahr des Bestehens des Joint Ventures an dieses verkauft werden.

Während der ersten fünf Jahre darf das Joint Venture die Marke Philips weiterhin für Fernsehgeräte verwenden. Bei erreichen bestimmter, nicht bekannter Ziele verlängert sich dieser Zeitraum um weitere fünf Jahre. Gleichzeitig wird Philips innerhalb der ersten zwei Jahre 185 Millionen Euro in die Bewerbung der entsprechenden Geräte sowie der Fernsehmarke investieren. Darüber hinaus wird der niederländische Konzern das Joint Venture auch direkt finanziell unterstützten, unter anderem durch ein Darlehen in Höhe von 100 Millionen Euro. Im Gegenzug dafür wird das Gemeinschaftsunternehmen jährliche Lizenzgebühren in Höhe von 2,2 Prozent des jährlichen Umsatzes, mindestens jedoch 50 Millionen Euro, an Philips zahlen.

Als Grund für die Abspaltung der TV-Sparte nennt Philips die Verluste, die dieser Bereich in den vergangenen Jahren erwirtschaftet hat. Damit steht die Traditionsmarke aber nicht alleine da. In den vergangenen Wochen und Monaten kündigten mehrere große Hersteller von Flachbildfernsehern Umstrukturierungen an, darunter Sony und Panasonic.