11 CPU-Wasserkühler im Test: Wasser marsch!

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Martin Eckardt
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Fazit

Unser erster Kühlervergleich aus der Kategorie Wasserkühlung seit geraumer Zeit neigt sich dem Ende entgegen. Als kurze Zusammenfassung nach vielen Stunden der Testarbeit kann festgehalten werden, dass es auch auf dem Gebiet der Flüssigkeitskühler enorm eng zur Sache geht und die Kühlleistung als solche nur selten als alleiniges Kriterium für oder gegen ein bestimmtes Produkt gewertet werden kann. Vielmehr sind die Hersteller auch bei den Wasserkühlern gefragt, ein gut abgestimmtes Gesamtpaket zu schnüren und damit die im Vergleich zur konventionellen Luftkühlung deutlich kosten- und wartungsintensiveren Kühlsysteme für eine breite Kundschaft attraktiv zu gestalten. So kommt es, dass uns trotz der engen Leistungsdichte letztlich nicht alle der getesteten Kühler wirklich überzeugen konnten, was wir folgend mit kurzen, finalen Einzeleinschätzungen darstellen wollen.

Fazit: Elf Wasserkühler im Test
Fazit: Elf Wasserkühler im Test

Swiftech Apogee Low Profile
Mit seiner seitlich angeordneten Ein- und Auslassgestaltung hebt sich der Apogee LP vom übrigen Testfeld ab. Die Kühlleistung ist unterdurchschnittlich, der Durchfluss sehr schwach. Über ein komfortables, sehr gelungenes Montagesystem ist der Kühler zu allen gängigen Intel-Plattformen kompatibel. Trotz Detailschwächen in der qualitativen Umsetzung ist der Straßenpreis von etwa 40 Euro in Ordnung, wenngleich sich die Verfügbarkeit derzeit sehr eingeschränkt darstellt.

Aquacomputer cuplex kryos HF
Der cuplex kryos HF ist ein Schwergewicht der Premiumklasse. Seine Vollkupferausstattung sichert ihm sehr gute Kühlleistungswerte und einen herausragenden, qualitativen Eindruck. Allerdings besteht die Gefahr, dass die unbehandelten Oberflächen unschön anlaufen. Das Montagesystem für Intel-Plattformen ist sicher gestaltet, hätte jedoch gerne aus etwas weniger Kleinteilen bestehen dürfen. Unterm Strich ist der cuplex kryos sicher einer der stärksten Wasserblöcke am Markt, mit gut 70 Euro jedoch bei weitem kein Schnäppchen.

Alphacool HF 14 Yellowstone Cu
Der HF 14 Yellowstone von Alphacool ist ein grundsolider Wasserkühler, an dem es nicht viel auszusetzen gibt. Kühlleistung und Durchfluss präsentieren sich auf sehr gutem Niveau und auch die gebotene Güte stimmt trotz der etwas erschummelten Kupferoptik ausgesprochen zufrieden. Das Intel-übergreifende Montagesystem hätte man sicher etwas anwederfreundlicher gestalten können. Dafür gefällt, dass Alphacool alle Einzelteile des Kühlers zum separaten Nachkauf anbietet. Insgesamt hätte sich der etwa 40 Euro günstige HF 14 Yellowstone unsere Budget-Empfehlung verdient, wenn da nicht die Sache mit den engen Gewindeabständen wäre. Wer damit keine Probleme hat, darf beherzt zugreifen.

XSPC Rasa Black (Acetal)
Eine weitgehend unauffällige Vorstellung können wir für den Rasa Black von XSPC verbuchen. Die Kühlleistung ist durchschnittlich, der Durchfluss etwas gebremst. Qualitativ und materialtechnisch ist noch etwas Luft nach oben. Dafür erntet das rückplattenbasierende Montagesystem des Intel-kompatiblen Rasa Black von uns lobende Worte. In der Summe also ein Kühler, mit dem man nicht viel falsch macht. Allerdings könnte der Preis von gut 50 Euro bereits etwas zu hoch angesetzt sein.

Enzotech WB Stealth Full Copper
Alles andere als unsichtbar hat sich der Enzotech Stealth im Test verhalten. Mit den besten Kühlleistungsergebnissen sichert sich der Vollkupferkühler zunächst unsere virtuelle Leistungskrone. Dafür gibt es leichte Abstriche beim Durchfluss sowie bei der Serienkompatibilität zu den aktuellen Intel-Plattformen, welche nur optional unterstützt werden. Qualitativ findet man nicht viele Haare in der Suppe, lediglich die Innenstruktur hätte vielleicht etwas sorgfältiger ausgearbeitet werden können. Schließlich ist der Preis von knapp 80 Euro kein Pappenstiel.

D-Tek FuZion v2
Freud und Leid liegen beim FuZion v2 von D-Tek sehr eng beieinander. Dem Bestwert bei der Durchflussmessung steht eine magere Vorstellung in Puncto Kühlleistung gegenüber. Schade auch, dass der Hersteller nicht alle Intel-Plattformen gleichzeitig bedient, sondern für jeden Sockel eine separate Variante des Wasserblocks anbietet. Dafür ist die Montage sehr einfach zu bewerkstelligen. Für etwa 30 Euro hält sich überdies der Einsatz an hochwertigen Materialien in Grenzen, wobei das Gebotene verarbeitungstechnisch durchaus ordentlich ist.

Watercool HK Rev. 3.0 LT
Der Heatkiller von Watercool ist ein echter Evergreen. Man sieht dem flachen Wasserblock seine Leistungsfähigkeit zwar nicht unbedingt an, doch die Kombination aus sehr guten Kühleigenschaften und hohem Durchflussvermögen haben uns überzeugt. Die qualitative Umsetzung stimmt, wenngleich sich Puristen wohl eher für die Vollkupferversion des Kühlers entscheiden würden. Zwar ist der HK Rev. 3.0 nur für bestimmte Intel- oder AMD-Plattformen ab Werk gerüstet, die separat angebotenen Montagekits zum Umrüsten des Kühlers gewährleisten jedoch eine Wiederverwendbarkeit auch beim Systemwechsel. Da mit knapp 45 Euro auch der Preis stimmt, erhält der Watercool Heatkiller Rev. 3.0 LT unsere ComputerBase-Empfehlung.

Empfehlung 11/2011
Empfehlung 11/2011

Innovatek i7 CPU-Kühler
Deutlich weniger stimmig erscheint das Konzept bei Innovateks i5/i7-Kühlerserie. So stehen einem enormen Materialeinsatz ernüchternd schwache Leistungswerte gegenüber. Der Durchfluss ist zwar sehr gut und die qualitative Umsetzung über jeden Zweifel erhaben, den Preis von etwa 90 Euro rechtfertigt dies jedoch in keiner Weise, zumal man sich beim Systemwechsel aufgrund der eingeschränkten Kompatibilität nach einem neuen Kühler umschauen muss.

Innovatek Q-max
Zumindest den Faktor Intel-Kompatibilität hat Innovatek beim Q-max etwas besser gelöst. Doch dem einfachen Montagesystem und der hohen Maßgabe in Qualität und konstruktiver Finesse stehen unterm Strich erschreckend schlechte Leistungswerte gegenüber. Der Durchfluss ist ordentlich, doch das wird dem knapp 100 Euro teuren Q-max kaum mehr als ein Trost-Pflaster sein.

EK Water Blocks Supreme HF Nickel
Viel Licht gibt es beim EK Water Blocks Supreme: Gute Kühlleistung, gute Durchflusseigenschaften, ein gelungener qualitativer Auftritt, ein einfaches Montagesystem für AMD- und Intel-Systeme in der Serienausstattung. Darüber hinaus bietet der Kühler die Möglichkeit, über separate Düsenplatten die Leistung noch etwas zu modifizieren. Insgesamt hat EK Water Blocks mit dem Supreme HF für uns das beste Gesamtpaket geschnürt und sich trotz des gehobenen Preises von 65 Euro unsere ComputerBase-Empfehlung als Testsieger verdient.

Empfehlung 11/2011
Empfehlung 11/2011

EK Water Blocks Supreme LTX Nickel
Dass die positive Vorstellung von EK Water Blocks keine Eintagsfliege ist, beweist auch der Supreme in der transparenten, vernickelten Version LTX. Die Leistungsdaten sind im Vergleich zur HF-Variante nur marginal schlechter, dafür erhält man eine überaus interessante Plexiglasoptik sowie einen insgsamt hohen Gütelevel. Das Montagesystem ist wie beim Alphacool Yellowstone in Puncto Komfort verbesserungsfähig, erfüllt jedoch seinen Zweck. Unterm Strich macht man mit dem Supreme LTX auch angesichts des Preises von nur 40 Euro nicht viel falsch.

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