11 CPU-Wasserkühler im Test: Wasser marsch!

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Martin Eckardt
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Aquacomputer cuplex kryos HF

Die deutsche Firma Aquacomputer zählt seit Jahren zu den ersten Anlaufstellen, wenn es um leistungsstarke, qualitativ ausgereifte Komponenten aus der Wasserkühlwelt geht. Dabei hat sich die Firma, welche ihre Produkte nicht nur in Deutschland entwickelt, sondern auch eigens fertigt, vor allem auch durch die einzigartige, nahezu unbegrenzt erweiterbare „aquaero“-Steuer- und Überwachungseinheit weltweit einen ausgezeichneten Ruf geschaffen.

Mit dem „cuplex kryos HF“ hat, sieht man von der luxuriösen Silbervariante ab, das aktuelle Aushängeschild der Aquacomputer-Kühlblockfamilie den Weg in unser Testfeld gefunden. Etwas mehr als 70 Euro kostet der CPU-Kühler made in germany, welcher für die Intel-Systeme auf Sockel 775-, 1155-, 1156- und 1366-Grundlage ausgelegt ist.

Aquacomputer cuplex kryos HF
Aquacomputer cuplex kryos HF

Für diesen Preis erhält der Käufer neben dem Kühlblock in erster Linie das Intel-Montagematerial auf Rückplattenbasis, eine ausführliche, sehr textlastige Installationsanleitung in deutscher Sprache sowie eine Tüte Prolimatech PK-1-Wärmeleitpaste. Hinzu gesellt sich außerdem ein Gummiring, der zur Vorspannung des Kühlers und damit einer geringfügigen Anpassung an mögliche Heatspreader-Biegungen optional verwendet werden kann. Ein etwas dünneres Pendant ist bereits im Inneren des Wasserblocks vorinstalliert und sollte für die meisten CPU-Oberflächen geeignet sein. Der dickere Zusatzring richtet sich daher vornehmlich an Experimentierfreunde auf der Jagd nach den letzten Leistungsreserven.

Aquacomputer cuplex kryos HF

Mit einem Gewicht von 450 Gramm und einer Größe von 63 × 53,5 × 21,3 mm zählt der cuplex kryos HF („high flow“) zweifelsfrei zu den Wonneproppen unter den Wasserkühlblöcken. Grund für die enorme Masse ist der Verzicht auf jegliche Kunststoffteile und die Fertigung des gesamten Blockes aus reinem Kupfer, wodurch der cuplex kryos HF einen optisch ausgesprochen unverfälschten, souveränen, aber auch korrosionsanfälligen Auftritt an den Oberflächen erhält.

Dabei besteht auch die Aquacomputer-Entwicklung aus einer etwa drei Millimeter starken Cu-Bodenplatte kombiniert mit einem sauber angepassten Kupferdeckel. Die Verbindung erfolgt über vier herkömmliche Sechskantschrauben, sodass sich der Kühler leicht zur Reinigung öffnen lässt.

In den Deckel sind zwei G1/4-Gewinde einfräst. Der Einlass ist dabei zentral positioniert, sodass kühles Wasser zunächst die Mikrostruktur der Bodenplatte umspült und die Abwärme der CPU aufnimmt. Entsprechend erhitzt füllt sich die großvolumige Deckelkammer des cuplex kryos HF, bevor das Wasser am Auslass abgeführt wird. Der Abstand zwischen Ein- und Auslass ist mit 23,75 Millimetern ausreichend bemessen.

Aquacomputer cuplex kryos HF

Die Generierung der Mikrokühlstruktur des Kupferkerns erfolgt, wie etwa beim Swiftech Apogee LP, durch entsprechend 90°-versetzte Einschnitte in die Cu-Platte. Im Vergleich zum Swiftech-Pendant ist die Aquacomputer-Variante jedoch deutlich akkurater und technisch feiner gearbeitet, sodass insgesamt 1911 kleinste Finnen zur Oberflächenvergrößerung parat stehen.

Nach außen hin ist die Wärmeaufnahme, wie in unserem Fall, möglicherweise etwas angelaufen. Diese unschönen Flecken lassen sich jedoch problemlos mit einem flusenfreien Tuch und etwas Reinigungsbenzin entfernen und haben im Allgemeinen keinen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit. Die Bodenplatte ist je nach verwendetem Gummi-Innenring nahezu eben bis minimal konvex gekrümmt. Wir verwenden für unsere Tests den Standardring, der bei Auslieferung des Kühlers eingebaut ist.

Montiert: Aquacomputer cuplex kryos HF
Montiert: Aquacomputer cuplex kryos HF

Die Installation des Kühlers ist theoretisch klar und einfach strukturiert, gestaltet sich aufgrund der zahlreichen zu verbauenden Einzelteile jedoch unnötig unkomfortabel. Zunächst wird die Backplate samt Isolierunterlage motherboardrückseitig positioniert. Vier kurze Schrauben werden dann durchgeführt, wobei sowohl rück- als auch vorderseitig noch Kunststoff-Isolierringe aufgefädelt werden müssen. Lange Sechskant-Abstandsbolzen fixieren schließlich vorderseitig den Halterahmen. Diese Bolzen müssen dann in die richtige Position gedreht sein, damit der Kühler ordnungsgemäß aufgesetzt werden kann. Durch die gefederten Daumenschrauben wird final ein sehr starker Anpressdruck erzeugt. Das Festziehen erfolgt bis zum Fixpunkt und ist aufgrund des feinen Gewindes recht langwierig.

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