Zahl internetfähiger TVs wächst, Nutzung zurückhaltend

Jirko Alex
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Die Zahl der internetfähigen Fernseher wächst stetig. Laut einer aktuellen, vom Branchenverband Bitkom in Auftrag gegebenen Studie seien bisher etwa vier Millionen dieser Geräte in Deutschland verkauft worden. Damit fände sich in fast jedem zehnten Haushalt ein Smart-TV. Genutzt werden die Zusatzfunktionen allerdings kaum.

Befragt wurden im Auftrag des Bitkom 767 Personen ab 14 Jahren, die einen internetfähigen Fernseher besaßen. Nur etwa 13 Prozent von ihnen gaben an, regelmäßige mit dem TV ins Internet zu gehen. Diese Zahl wirkt vor allem im Vergleich gering: Bei ähnlichen Messungen mit PC- und Notebook-Nutzern gaben 99 Prozent an, ihre internetfähigen Computer auch für Online-Dienste zu nutzen. Bei entsprechend befähigten Smartphones nutzen 27 Prozent der Besitzer die Web-Funktionen.

Trotzdem erfahren die internetfähigen Fernsehgeräte eine gute Absatzentwicklung. Seit ihrer Einführung im Jahre 2009 wurden etwa vier Millionen Smart-TVs verkauft. Allein im September 2011 waren es 226.000 Geräte. Speziell im gehobenen Preissegment gehört der Netzwerkanschluss mittlerweile zur Standardausstattung. Der geringe Nutzungsanteil der zusätzlichen Funktionen wird hingegen damit erklärt, dass die Angebote noch nicht ideal auf die TV-Geräte zugeschnitten seien. Prinzipiell gibt es zwar reizvolle Funktionen – etwa Video-on-Demand-Angebote –, eine Anpassung speziell auf das Einsatzfeld „TV“ finde aber noch zu selten statt. Die Entwicklung ließe sich etwa mit der von Smartphones vergleichen. Bereits 1999 gab es erste internetfähige Mobiltelefone. Erst mit der Anpassung von Inhalten speziell auf diese Plattform erlebten sie aber ihren Durchbruch. Möglicherweise bringt hier der neue HbbTV-Standard neue Impulse. Er kann für eine echte Verschmelzung des TV-Programms mit Zusatzinhalten aus dem Internet sorgen.