Lizenzbedingungen von „iBooks Author“ scharf kritisiert

Patrick Bellmer
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Die auf dem Apple Education Event vorgestellte Software „iBooks Author“ für Mac und iPad stößt nach und nach auf immer mehr Kritik seitens der Autoren. Dabei geht es im Einzelnen um mehrere Passagen innerhalb der Lizenzbedingungen des Programms.

Denn diesen zufolge darf ein mit iBooks Author erstelltes Werk, welches kostenpflichtig vertrieben werden soll, einzig und allein über Apples iBookstore oder iTunes U angeboten werden. Damit wird den Autoren die Möglichkeit genommen, einen Titel über verschiedene Kanäle anzubieten, beispielsweise gleichzeitig über den iBooksstore und Amazon oder eine eigene Homepage.

Allerdings kommt für den Erschaffer erschwerend hinzu, dass Apple – ähnliche wie im App Store – eingereichte Werke ablehnen kann. In diesem Fall muss das Unternehmen keinerlei entstandene Kosten ausgleichen, gleichzeitig darf das eingereichte E-Book aber weiterhin nicht auf anderem Wege angeboten werden.

Nach Ansicht einiger Kritiker begeht Apple damit einen immensen Wandel in der eigenen Philosophie. Denn bislang habe man Werkzeug – die Software – und Ergebnis immer getrennt voneinander betrachtet. Nun aber verknüpfe man beides. Der unter anderem für ZDNet tätige Autor Ed Bott stellt dazu einen auf den ersten Blick unterhaltsam wirkenden, aber dennoch zutreffenden Vergleich an: „Stell Dir vor, Microsoft verlangt 30 Prozent deines Honorars, wenn du während deiner Rede eine PowerPoint-Präsentation genutzt hast.“.

Die einzige Ausnahme, mit der man nach derzeitigem Kenntnisstand Apples Vorgaben umgehen kann, ist das Verwenden des reinen Textes in einem anderen Programm zur Erstellung von E-Books. Denn den Lizenzbedingungen zufolge, ist lediglich das Werk als Ganzes betroffen, nicht aber der Text an sich. Das einfache Verändern der Dateiendung von .ibooks in .epub, was die Funktionstüchtigkeit der Datei nicht vermindert, ist unzureichend.