Facebook gibt Startschuss für Börsengang

Patrick Bellmer
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Die Spekulationen des vergangenen Wochenendes haben sich bewahrheitet: Am Mittwochnachmittag US-amerikanischer Ostküstenzeit hat Facebook bei der zuständigen Börsenansicht die notwendigen Anträge für einen Börsengang gestellt.

Dazu gehört unter anderem der sogenannte Börsenprospekt, mittels dessen Inhalt zukünftige Käufer gefunden werden sollen und der einige, in der Vergangenheit nicht vollständig preisgegebene Informationen zur wirtschaftlichen Lage des Unternehmens enthält.

Demnach konnte das weltgrößte soziale Netzwerk seinen Umsatz sowie den Gewinn in den vergangenen drei Jahren kontinuierlich steigern. Zuletzt betrugen die Einnahmen 3,71 Milliarden US-Dollar, 2010 waren es noch 1,97 Milliarden. Der Überschuss kletterte von 606 Millionen (2010) auf eine Milliarde US-Dollar. Die Zahl der Nutzer – definiert mit mindestens einer Anmeldung pro Monat – beläuft sich mittlerweile auf 845 Millionen. Eine weitere positive Entwicklung betrifft die wachsende Unabhängigkeit von Werbeeinnahmen. Stammten 2009 noch 98 Prozent des Umsatzes aus dieser Quelle, waren es 2011 nur noch 85 Prozent.

Aufgrund der in den Unterlagen aufgeführten Registrierungsgebühr wird auf einen erwarteten Erlös aus dem Börsengang in Höhe von fünf Milliarden US-Dollar ausgegangen. Dies sei, so Börsenexperten, aber ein übliches Vorgehen, um durch zu hohe Preisvorstellungen keine Interessenten zu verschrecken. Letztendlich wird ein Börsenwert von 100 Milliarden als durchaus realistisch betrachtet. Unklarheit herrscht aktuell aber noch bezüglich der Anzahl der Anteilsscheine, die am Erstverkaufstag angeboten werden sollen und wann dies stattfinden soll.

Zuletzt hieß es, dass Facebook-Gründer Mark Zuckerberg sowie die restliche Unternehmensführung einen Termin im zweiten Quartal anstreben würden. Klar ist jedoch, dass Zuckerberg ab 2013 einen deutlich geringeres Gehalt als bislang beziehen wird: Laut Unterlagen wird dies zum 1. Januar von 1,5 Millionen jährlich auf einen symbolischen Dollar gekürzt. Allerdings dürften Geldsorgen aufgrund eines Anteils an Facebook in Höhe von 28,2 Prozent eher unbegründet sein.

25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.
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  • Patrick Bellmer E-Mail
    … hat für ComputerBase von August 2010 bis Mai 2013 über Smartphones, Tablets und Notebooks geschrieben.
Quelle: Wall Street Journal

Ergänzungen aus der Community

  • Creeed 02.02.2012 00:35

    warum sagen soviele, dass FB überbewertet sei?
    "rony12, post: 11455778
    Sagen wir es mal so, FB ist soviel wert wie die 5 größten Industrieunternehmen der Welt zusammen, hat aber weniger als 5% deren Gewinns. Dazu kommt noch dass die Industrieunternehmen ihren Wert mit Sachwerten untermauern können, also Kraftwerken, Anlagen, allgemeinen und speziellen Investitionsgütern eben. FB hat nicht viel in der Richtung, neben einer Datenbank nur ein paar Server. Darum finden viele FBs Börsengang massiv aufgeblasen. Wenn sie nicht eine Marktlücke finden in die sie massiv einsteigen können werden Investoren abspringen, die Rendite ist zu gering zum investierten Anlagevermögen. 0,1% Rendite ist nun mal ziemlich wenig.
    Bei Google war es ähnlich, nicht so stark aufgeblasen aber doch stark überbewertet, aber sie haben Ad-Sense und Ad Words aus dem Hut gezaubert und damit eine Marktlücke aufgetan in die sie quasi als Monopolist eingestiegen sind und dort auch bis heute sitzen. FB fehlt das noch, ob sie so etwas finden werden ist fraglich. Bezeichnend fand ich ja eine Meldung von ein paar Wochen dass die Mitarbeiter die Aktienpakete bekommen diese mindestens 6 Monate halten müssen.

    Aller spätestens wenn die Investoren ihre FB Aktien nicht mehr los bekommen am freine Markt kann man davon ausgehen dass die Aktie in den freien Fall übergehen wird da sie die meisten los werden wollen aber fast keiner kaufen will. Aber mal überraschen lassen, wahrscheinlich wird sich der Wert der Aktie irgendwann bei einem normalen Wert einpendeln, mehr oder weniger