HP zahlt(e) Intel 690 Mio. für Itanium-Support bis 2017

Volker Rißka
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Im Zwist zwischen Oracle und HP, die sich bereits seit längerer Zeit hier und da auch mal gern öffentlich an die Gurgel gehen, hat ein Gericht erstaunliche Dokumente zutage gefördert. Diese beschreiben die Zahlungen von Hewlett Packard an Intel, um den fortwährenden Support für Itanium-Prozessoren bis 2017 zu gewährleisten.

Im Jahr 2008 schlossen demnach HP und Intel einen Deal ab, der die Produktion von Itanium-Prozessoren in den kommenden Jahren absichern sollte. Dafür zahlt(e) HP Intel in den Jahren 2009 bis 2014 440 Millionen US-Dollar, was aber nicht für die Prozessoren selbst gedacht ist, deren Preis noch zusätzlich abgedrückt werden muss(te). Bereits im Jahr 2010 wurde der Vertrag bis 2017 verlängert – mit der Garnierung von weiteren 250 Millionen US-Dollar.

HP und Oracle streiten seit längerer Zeit über den Itanium-Support der beiden Unternehmen. Während Oracle den Ausstieg aus dem ehemaligen High-End-Programm verkündet hat, will HP daran weiterhin festhalten – mit nun etwas offensichtlicheren Gründen. HP ist damit der einzig verbliebene Großkunde des Itanium-Programms, das hinter vorgehaltener Hand bereits als abgeschrieben gilt. Denn nachdem Dell und IBM bereits 2005 ausgestiegen waren und Microsoft die Unterstützung einstellte, hat zuletzt Intel selbst den Sargnagel geschwungen, indem Kapazitäten von der Itanium-Sparte zu den herkömmlichen Server-Systemen umgesetzt wurden. Da diese zuletzt ohnehin mehr und mehr in das Leistungssegment der ehemals für den High-End-Sektor gedachten Itanium vorgedrungen waren, ist das Ende der Itanium-CPUs absehbar, auch wenn Intel zuletzt noch Werbung für den „Tukwilla“-Nachfolger „Poulson“ und gleich auch noch dessen Nachfolger „Kittson“ gemacht hat.

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