Telekom-Forscher vervierfachen Übertragungskapazität

Parwez Farsan
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Forschern der Telekom Innovation Laboratories (T-Labs) ist es in Zusammenarbeit mit Alcatel Lucent erstmals gelungen, eine Übertragung mit 512 Gbit/s über einen 100-GHz-Wellenlängenkanal in einer Glasfaser zu realisieren. Dies entspricht einer Nutzbitrate von 400 Gbit/s oder der Übertragung von gleichzeitig 77 Musik-CDs.

Im Labor wurden zwar schon höhere Übertragungsraten erreicht, die Telekom-Forscher erzielten diesen Rekord aber im realen Einsatz auf der 734 Kilometer langen Strecke des Telekom-Glasfasernetzes von Berlin nach Hannover und zurück. Um auf die hohe Datenrate zu kommen, wurden unter anderem zwei Trägerfrequenzen, zwei Polarisationsebenen und 16-QAM Quadratur-Amplituden-Modulation sowie eine ausgefeilte Fehlerkorrektur eingesetzt.

Im alltäglichen Einsatz liegt die maximale Bitrate in den Backbonenetzen laut Telekom heute bei 100 Gbit/s je Kanal. Werden die maximal verfügbaren 48 Kanäle einer Glasfaser alle genutzt, sollen sich mit dem neuen Verfahren bis zu 24,6 Tbit/s übertragen lassen, was der Datenmenge von 3.696 CDs pro Sekunde entspricht. Vorhandene Netze sollen unter Einsatz des neuen Verfahrens die doppelte Übertragungsleistung schaffen. Dazu sei lediglich ein Austausch der Technik in den Endstellen erforderlich.