Elektronische Auftragsvergabe soll Standard werden

Maximilian Schlafer
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Die Europäische Kommission hat gestern ihre Strategie zum Ausbau von elektronischer Auftragsvergabe vorgestellt. Diese soll bis Mitte 2016 zum europäischen Standard bei öffentlichen Ausschreibungen werden und so umfangreiche Einsparungen in diesem Bereich mit sich bringen.

Laut dem zuständigen Kommissar Michel Barnier sollen durch diese Vorgangsweise öffentliche Beschaffungsverfahren erleichtert und die Beteiligung von KMUs (kleinen und mittleren Unternehmen) erhöht werden. Damit soll auch eine höhere Qualität der gelieferten Leistungen bei gleichzeitigem Preisrückgang für die öffentliche Hand mit einhergehen.

Des Weiteren verspricht sich die Kommission davon, dass Ausschreibungen transparenter und generell leichter zugänglich werden. Zudem ergäben sich Synergien im Bereich des Zeitaufwandes und der Kosten in der Verwaltung. So vermochten es laut Kommission Behörden, die bereits auf eine elektronische Auftragsvergabe umgestiegen sind, ihre Beschaffungskosten zwischen fünf und zwanzig Prozent zu senken.

Laut diversen Studien liegt das Volumen der öffentlichen Beschaffungen europaweit bei zwei Billionen Euro, wodurch mit jedem eingesparten Prozent davon schon 20 Milliarden mehr für andere öffentliche Aktivitäten übrig blieben. Umgerechnet auf die oben erwähnten fünf Prozent an erwarteter Mindesteinsparung wären das zumindest 100 Milliarden Euro Einsparungspotenzial.

Als nächsten Umsetzungsschritt plant die Europäische Kommission für diesen Sommer eine Konferenz, auf der die Vorteile und Herausforderungen dieses Zieles diskutiert werden sollen. Sie soll am 26 Juni 2012 stattfinden.