Razzien und Verhaftungen im Dunstkreis von kino.to

Maximilian Schlafer
75 Kommentare

Wie einem umfangreichen Bericht auf Spiegel Online zu entnehmen ist, hat die Generalstaatsanwaltschaft Dresden vergangenen Mittwoch Razzien gegen deutsche Werbe- und Affiliate-Dienstleister durchgeführt. Diese sollen, so der Verdacht, Werbeschaltungen auf illegalen Websites wie kino.to vorgenommen bzw. diese veranlasst haben.

Im Zuge dieser Operation wurden „zehn Objekte in fünf Bundesländern“ Ziel von Hausdurchsuchungen, in Folge derer es zu zwei Verhaftungen kam. Dabei wurden, so berichtet heise.de, ein 23 Jahre und ein 47 Jahre alter Mann verhaftet und in Untersuchungshaft genommen. Ihnen wird vorgeworfen, dafür gesorgt zu haben, dass Werbung auf kino.to geschalten wurde, was eine Beihilfe zur Urheberrechtsverletzung darstelle. Nähere Angaben zu ihrer Identität wollte die Staatsanwaltschaft nicht tätigen, jedoch soll einer der beiden in der Vergangenheit eine eigene Domain gehalten haben, die für die widerrechtliche Distribution von diversen Arten geschützter Werke genutzt worden sein soll.

Die beteiligten Bundesländer waren Hamburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein. Besagte Verhaftungen erfolgten in Rheinland-Pfalz und Hamburg. Mit diesem Vorgehen möchte die Staatsanwaltschaft laut Spiegel Online die Verwertungsketten und Refinanzierungsmodelle von jenen Websites durchbrechen, die sich auf widerrechtliche Verbreitung von urheberrechtlich geschützten Werken spezialisiert haben.

Auch wird nun nicht mehr nur gegen führende Köpfe solcher Organisationen vorgegangen, sondern auch gegen alle anderen Glieder in der Verwertungskette. Auf diesem Wege soll das Risiko für solche Aktivitäten erhöht und damit eine Art abschreckender, generalpräventiver Effekt erzielt werden.