Antec H2O und Corsair Hydro im Test: Alternative Flüssigkeits-CPU-Kühler

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Martin Eckardt
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Corsair H80

In der gleichen Preisklasse wie die Antec H2O 920 spielt auch die Corsair H80. Etwa 80 Euro werden derzeit für die all-in-one-Lösung des Peripherie-Spezialisten aufgerufen. Damit ist die Single-Radiator-Kühlung etwa so teuer, wie die leistungsstärksten Luftkühler mit Doppelbelüftung.

Corsair H80 Lieferumfang
Corsair H80 Lieferumfang

Der Lieferumfang der H80 beschränkt sich auf die wesentlichen Elemente. Neben der Kühleinheit samt Radiator und Pumpenpart findet der Käufer vorrangig das plattformübergreifende Montagezubehör für AMD und Intel inklusive Kurzanleitung in der stilvoll gestalteten Kartonage. Zwei Corsair-Lüfter im 120-mm-Format runden das Paket ab. Wärmeleitpaste zur Erstnutzung liegt leider nicht separat bei, sondern ist, wie bei den Antec-Modellen zuvor, bereits am Kühlerboden aufgetragen.

Corsair H80 im Überblick

Mit der H80, die in der Corsair-Produktpalette derzeit lediglich durch die Doppel-120-mm-Radiator-Variante H100 übertrumpft wird, wendet sich Corsair vom bisherigen Partner Asetek ab und vertraut auf die Baukunst von CoolIT als Grundlage der eigenen Hydro-Serie. Auffälligste Änderung zu den früheren Modellen ist dabei die umgestaltete Pumpen- und Kühlereinheit, welche in ihrer quaderförmigen Ausbildung mit vier Zentimetern etwa einen Zentimeter höher ist, als die zylindrischen Modelle der Asetek-Produkte. Damit ist die H80 nicht ganz so platzsparend unterzubringen, wie etwa das Antec-H2O-620-Pendant.

Corsair H80 im Überblick

Die Wärmeaufnahme ist standesgemäß aus Kupfer gefertigt und eben gestaltet. Das restliche Gehäuse ist aus Kunststoff gearbeitet und bietet neben den funktionellen Aspekten als Pumpen- und AGB-Einheit zunächst zwei 4-Pin-Lüfteranschlüsse für die mitgelieferten Ventilatoren. Betreibt man diese über die interne Steuerung, so lassen sich per Knopfdruck an der Pumpen-Oberseite drei verschiedene Betriebsmodi bestimmen, deren Wahl gespeichert und per LED-Symbol an der Corsair H80 angezeigt wird:

  • Stufe 1: Drehzahlregulierung zwischen 900 und 1.300 U/min
  • Stufe 2: Drehzahlregulierung zwischen 1.300 und 2.000 U/min
  • Stufe 3: Drehzahlregulierung zwischen 1.600 und 2.500 U/min

Die automatische Regelung der Lüftergeschwindigkeiten erfolgt analog zu den Antec-Umsetzungen auf Grundlage der intern gemessenen Flüssigkeitstemperaturen. Von praktischem Nutzen kann aus Gründen der zumutbaren Lautstärke eigentlich nur Stufe 1 sein. Warum Corsair das Produkt abseits davon auf derart hohe Drehzahlen auslegt, wird wohl ein Geheimnis bleiben.

Corsair H80 im Überblick

Zusätzlich verfügt die Einheit der H80 noch über einen Mini-USB-Anschluss, welcher für eine softwareseitige Kommunikation, ähnlich wie bei der H2O 920, vorgesehen ist. Corsair verzichtet jedoch auf eine entsprechende Unterstützung in der Serienkonfiguration und überlässt diese Funktion der größeren H100-Schwester.

Die Montage der H80 wirkt nicht ganz so elegant, wie jene der Antec-Kontrahenten, ist jedoch auch nicht viel aufwändiger gestaltet. Im Auslieferungszustand sind zunächst die Intel-Spezifischen Halterarme am Kühlkörper montiert. AMD-Anwender müssen diese entsprechend ihrer Plattform tauschen. Anschließend ist bei ausgebauter Hauptplatine die jeweilige Rückplatte an die vorliegenden Bohrlochabstände anzupassen und vorderseitig die passenden Abstandhalter anzubringen. Leider liegen keine Kunststoff-Isolierscheiben bei, um die metallenen Abstandhalter von der Platinenoberfläche zu distanzieren. Hier muss der Anwender mit eigenen Pendants improvisieren, um eine Kurzschlussgefahr zu umgehen.

Corsair H80 montiert
Corsair H80 montiert

Ist diese Hürde genommen, wird die Hauptplatine ins Gehäuse eingesetzt und der Radiator samt Belüftung am Chassis befestigt. Leider verzichten Corsair sowie auch Antec hierbei auf sinnvolle Schwingungsentkopplungen zur Geräuschreduzierung. Im nächsten Schritt wird die Kühleinheit auf der CPU positioniert und mit Hilfe der vier beiliegenden Daumenmuttern wechselseitig bis zum Fixpunkt angebracht. Leider verwendet Corsair im Gegensatz zu Antec sehr starre und widerspenstige Schlauchverbindungen, welche den Montagekomfort deutlich absenken. Gerne hätten wir auch hier die flexiblen Pendants der Antec H2O-Serie gesehen.