iPad 3: Drei Meinungen zu Apples neuem Tablet

 7/8
Patrick Bellmer (+2)
205 Kommentare

iPad 2 vs. iPad 3

Wie auch beim iPhone ziehen Nutzer auch beim iPad einen Umstieg auf die neue Produktgeneration in Erwägung. Doch oftmals ist die Entscheidung für eine Neuanschaffung nach einem Jahr nicht leicht. Oft wird hinterfragt, ob die neuen Features und Verbesserungen benötigt werden oder das eigene „alte“ Modell noch ausreicht. Um dieser Frage auf den Grund zu gehen verglichen wir den Vorgänger, namentlich das iPad 2, mit dem neuen Modell.

Große Unterschiede der beiden Tablets sind auf den ersten Blick nicht auszumachen – denn das Design ist das Gleiche geblieben. Lediglich bei genauer Betrachtung der beiden Geräte nebeneinander wird deutlich, dass die Bauhöhe des neuen iPads minimal höher ausgefallen ist, als es noch beim Vorgänger. Äußerst schade ist allerdings, dass der Unterschied beim Gewicht schon etwas deutlicher auffällt. Besser wäre es gewesen, hätte Apple letzteres reduziert.

Doch augenscheinlich wird die umfangreichste Neuerung erst nach dem Hochfahren: Das neue Retina-Display des vermeintlichen iPad 3. Mit der vierfachen Auflösung des iPad 2 ist es schon ohne letzteres zu kennen ein Alleinstellungsmerkmal. Doch vor allem im direkten Vergleich mit dem Display des letztjährigen Tablets wird deutlich, welche Verbesserungen der Hersteller aus Cupertino vorgenommen hat. Das neue Display bietet die vierfache Auflösung der ersten beiden iPads und dadurch eine enorme Anzahl an Pixel auf der gleichen Fläche von 9,7 Zoll. Doch nicht nur die Auflösung ist beim Betrachten von Fotos und Videos oder Lesen von Texten eine Freude, auch die Farbwiedergabe hat der Hersteller überarbeitet – letztere fällt nun deutlich natürlicher aus.

Vor allem im Bezug zu der hohen Auflösung des Display interessierte uns die Leistung – denn während man in Cupertino die CPU beim alten belassen hat, soll ein verbesserter Grafikchip für ausreichend Leistung bei der Berechnung der Darstellung sorgen. Und wie von Apples iOS-Produkten gewohnt, ist die Leistung mehr als ausreichend, um sämtliche Bedienung des Tablets flüssig darzustellen. Das iPad reagiert prompt auf Befehle, öffnet Apps in teilweise Bruchteilen einer Sekunde und vor allem im Vergleich zum iPad 2 macht sich der verdoppelte Arbeitsspeicher positiv bemerkbar: Zum Beispiel bleiben auf diese Weise geöffnete Internetseiten auch nach längerer Zeit noch gespeichert, ohne neu geladen werden zu müssen. Während auch bei der grundlegenden Geschwindigkeit gegenüber dem Vorgänger ein leichter Zuwachs zu verzeichnen ist, fällt dieser vor allem bei alltäglichen Anwendungen wie Mail oder Safari doch wesentlich seltener auf und lässt sich erst im direkt Vergleich „so wirklich“ ausmachen.

Auch die Kamera wurde deutlich überarbeitet. Während die rückwärtig verbaute Linse des iPad 2 größtenteils detailarme Ansammlungen an Pixeln produzierte, lassen sich mit dem neuen iPad auch gelegentliche Schnappschüsse mit gutem Gewissen aufnehmen. Trotz allem sollte bedacht werden, dass Tablets aufgrund ihrer Größe mit Sicherheit nicht in erster Linie für das Schießen von Fotos konzipiert wurden. Die Laufzeit hat sich im Vergleich zum Vorgänger marginal zum negativen verändert. Zwar ist sie nach wie vor ausgezeichnet, so reicht allerdings die verdoppelte Kapazität des Akkus nicht, um die Leistung des neuen iPads konstant auf dem Niveau des iPad 2 zu halten. Trotz allem lassen sich bei optimierten Einstellungen problemfrei Werte über 9 Stunden erreichen.

Deutlich wird, dass die Unterschiede bis auf die Leistung eher gering ausfallen: Lohnt sich also ein Umstieg für Besitzer eines iPads der zweiten Generation? Die Antwort lautet nein. Denn zwar bietet iPad mehr Leistung, diese ist GPU-seitig allerdings für die hohe Auflösung bitter nötig. Und bis auf das Retina-Display gibt es kein wirkliches „Killerfeature“, das den Umstieg zwingend macht. Die Leistung im täglichen ist beinahe identisch, die Akkulaufzeit und Ergonomie des iPad 2 sogar besser. Sollten Nutzer vor dem Ersterwerb eines Tablets stehen, so lässt sich sagen, dass sich die 80 Euro Aufpreis gegenüber dem iPad 2 beim aktuellen Modell mehr als lohnen. Aber Besitzer des iPad 2 haben aktuell trotzdem noch das vermeintlich zweitbeste Tablet am Markt – und dieses kann auch trotz „iPad 3“ weiterhin als sehr gutes Produkt angesehen werden und braucht deshalb nicht aus dem Haushalt verschwinden, um durch ein neues Modell ersetzt zu werden. Einen Umstieg sollten eher Nutzer des ersten iPads in Erwägung ziehen.