Sony Xperia S im Test: Das erste Smartphone nach zehn Jahren

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Patrick Bellmer
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Performance & Oberfläche

In der Android-Oberklasse sind Dual-Core-SoCs mittlerweile Pflicht. Nicht nur, weil Googles Betriebssystem respektive zahlreiche Drittanbieter-Apps diese Leistung benötigen, sondern auch aufgrund der Konkurrenzsituation unter den zahlreichen Smartphone-Anbietern.

Sony setzt beim Xperia S auf Qualcomms MSM8260. Hauptbestandteile sind hier zwei mit bis zu 1,5 Gigahertz taktbare Scorpion-CPU-Kerne, die zahlreiche Parallelen zu ARMs Cortex-A8 aufweisen. Zur Seite gestellt sind beiden Kernen eine GPU vom Typ Adreno 220. Diese unterstützt unter anderem OpenGL ES 2.0, OpenGL ES 1.1 sowie DirectX 9.0c. In Summe steht somit auf dem Papier eine deutliche Portion Mehrleistung im Vergleich zum Xperia Arc S mit seiner Einkernlösung vom Typ MSM8255T parat.

Sony Xperia S
Sony Xperia S

Deutlich wird dies in zahlreichen Benchmarks. Gerade in CPU-lastigen Tests kann sich der Neuling absetzen, der Vorsprung beträgt hier bis zu knapp 160 Prozent; zurückzuführen natürlich auf den zweiten CPU-Kern. Denn anders sieht es in Szenarien aus, in denen Grafikleistung gefordert ist. Hier nehmen sich beide Modelle wenig bis nichts. In Summe bewegt sich das Xperia S in den synthetischen Tests auf dem Niveau des Samsung Galaxy Nexus – trotz eines 300 Megahertz langsameren SoCs bei Googles aktuellem Referenz-Handy.

Benchmarks

In der Praxis äußert sich die Leistung in erster Linie in Form einer flüssig reagierenden Android-Oberfläche. Wo es beim Xperia Arc S hier und da noch vereinzelte Hänger gab, sind Ruckler beim Xperia S ein Fremdwort. Weder beim Navigieren über die fünf Homescreens, noch beim Nutzen des Browsers sind Aussetzer festzustellen. Auch wenn es zu einem guten Teil subjektiv ist: So flüssig lief bislang kein Android-Smartphone.

Bei so viel Lob muss aber auch Kritik geäußert werden. Und diese zielt natürlich auf die verwendete Version des Betriebssystems. Zum Zeitpunkt dieses Tests war Android 4.0.3 – die für Drittanbietergeräte vorgesehene Fassung – vier Monate erhältlich. Bei der Veröffentlichung des Xperia S waren es immerhin noch drei Monate. Zwar hat Sony ein entsprechendes Update bereits angekündigt, dieses wird aber erst im Laufe des Sommers verteilt werden. Selbstverständlich stehen auch unter Android 2.3.7 alle wichtigen Funktionen zur Verfügung, auf einige (Komfort-)Funktionen muss man allerdings verzichten.

Homescreen
Homescreen
Homescreen
Homescreen
Homescreen-Übersicht
Homescreen-Übersicht
Installierte Apps
Installierte Apps

Über das native Android legt Sony eine eigene Oberfläche, die allerdings weitaus weniger aufdringlich und bunt als bei den meisten Konkurrenten daherkommt. Hinzu kommen einige eigene Anwendungen, die teilweise die Standard-Apps ersetzen. Kritisch hinterfragt werden muss die Existenzberechtigung von McAfee Security auf dem Smartphone. Nicht nur, dass die Hinweise stören, die Software blockiert zudem Ressourcen.