Intels Ultrabooks: Ein Fazit zur 1. Generation

Patrick Bellmer
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Intels Ultrabooks: Ein Fazit zur 1. Generation

Einleitung

Etwa ein Dreivierteljahr ist es her, dass Intel auf der Computex in Taiwan erstmals das Schlagwort Ultrabook verwendete und zusammen mit ausgewählten Partnern erste Konzeptstudien und Vorseriengeräte präsentierte. Auch wenn der Chiphersteller es bislang offiziell nie zugegeben hat: Das große Vorbild heißt Apple.

Klar wird dies beim Blick auf die Technik und das Design einiger Ultrabooks. Nur die wenigsten Hersteller haben es bislang geschafft, hier eine eigenständige Linie zu kreieren, viele bedienen sich gewollt oder ungewollt bei dem, was Apple seit Anfang 2008 in Form des MacBook Air anbietet. Somit stellt sich eigentlich automatisch die durchaus provokante Frage, wer überhaupt ein Ultrabook braucht?

Eine Antwort soll unser Bericht liefern, der das Konzept ein wenig näher beleuchtet und dabei auch die Eindrücke der bisherigen Tests aufgreift. Zudem wagen wir einen Ausblick auf das, was die im Sommer startende zweite Generation auf Basis der Ivy-Bridge-Chips bringt.

Berücksichtigt werden dabei alle bisher von uns getesteten Ultrabooks:

Zu Vergleichszwecken fließen aber auch Notebooks ein, die nicht offiziell als Ultrabook vermarktet werden, die Kriterien aber zumindest überwiegend erfüllen:

Das Ultrabook

...in der Theorie

In der Theorie klingt das, was Intel mit dem Begriff Ultrabook propagiert, gar nicht verkehrt. Ein dünnes, leichtes Notebook soll möglichst lange Laufzeiten mit einer Akkuladung erreichen. Auf überflüssige Komponenten wird dabei verzichtet, was die möglichen Einsatzgebiete einschränkt. Denn sowohl dedizierte GPUs als auch optische Laufwerke stehen auf der Streichliste des Chipherstellers. Klar ist damit: Leistung satt wird es in einem Ultrabook nicht geben. Im Gegenzug soll dem Nutzer der Alltag mit kurzen Startzeiten und einem hohen Mobilitätsfaktor versüßt werden.

Acer Aspire S3
Acer Aspire S3
Apple MacBook Air (2011)
Apple MacBook Air (2011)
Asus Zenbook UX21E
Asus Zenbook UX21E

Gelingen soll dies im Wesentlichen durch den Einsatz bestimmter, teils sehr enger Vorgaben. So dürfen derzeit lediglich Prozessoren mit einer maximalen Verlustleistung von 17 Watt eingesetzt werden, was den sogenannten ULV-CPUs entspricht. Dazu gehören unter anderem der i3-2357M, der i5-2467M und der i7-2667M. Während in den USA und Asien in Einstiegskonfigurationen gerne das i3-Modell verwendet wird, steht in Europa der i5 im Mittelpunkt; die Hersteller sind durch die Richtlinien (noch) auf Dual-Core-Modelle beschränkt.

Dell XPS 13
Dell XPS 13
HP Envy 14 Spectre
HP Envy 14 Spectre
HP Folio 13
HP Folio 13

Für die kurzen Boot- und Aufwachzeiten müssen die Hersteller auf den noch immer teuren Flash-Speicher setzen. Denn nur durch die hohen Übertragungsraten, die SSDs erreichen, ist Intels Vorgabe von sieben Sekunden zu erreichen. Diese Zeitspanne muss ausreichen, um den Rechner aus dem Ruhezustand (S4) zu erwecken. Ob die Hersteller dafür komplett auf SSDs oder Kombinationen aus HDD und Flash-Laufwerk setzen, liegt in deren Ermessen. Aufgrund der hohen Preise findet letztere Lösung vor allem in günstigen Ultrabooks Anwendung. Jenseits der Marke von 1.000 Euro dominieren jedoch die Modelle, bei denen nur SSDs verbaut sind.

Samsung 530U3B
Samsung 530U3B
Toshiba Satellite Z830
Toshiba Satellite Z830

Dabei spielt insbesondere der Preis eine große Rolle. Denn nach Intels Vorstellung soll jedes Ultrabook in seiner Grundkonfiguration weniger als 1.000 US-Dollar kosten. Nur dadurch, so der CPU-Hersteller, ist die Akzeptanz des Marktes hoch genug. In weiteren Schritten soll dieser Einstandspreis nach und nach fallen. Hier sollen insbesondere die Komponentenhersteller eine wichtige Rolle spielen. Denn neben den CPUs und Chipsätzen spielen auch Akku und Display als Kostentreiber eine große Rolle.