Google schließt Übernahme von Motorola Mobility ab

Patrick Bellmer
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Wie erwartet hat Google die Übernahme von Motorola Mobility heute abgeschlossen, nachdem chinesische Behörden am vergangenen Sonntag ihr Einverständnis gegeben hatten. Damit steht dem traditionsreichen Handy-Hersteller das nächste Kapitel bevor.

Motorola Mobility entstand erst vor etwa 16 Monaten durch die Aufspaltung von Motorola in zwei eigenständige Unternehmen, der Geschäftskundenbereich wird unter der Firmierung Motorola Solutions wie bisher weitergeführt und ist von der Übernahme nicht betroffen. Anders sieht es dabei in der Führungsetage der neuen Google-Tochter aus. Der bisherige CEO Sanjay Jha wird mit sofortiger Wirkung durch Dennis Woodside ersetzt. Woodside war zuvor für das Amerika-Geschäft des Internet-Konzerns verantwortlich und stark in den Kauf des Handy-Herstellers involviert. Entsprechende Gerüchte hatte es bereits Mitte Februar gegeben. Jha soll im Gegenzug vorerst als Berater fungieren, um die Zusammenführung beider Unternehmen zu begleiten.

Ebenfalls angekündigt wurde bereits eine mehr oder minder neue Produktstrategie. Künftig soll sich Motorola Mobility auf wenige, schlagkräftige Geräte konzentrieren. Konkrete Ankündigungen gab es bislang allerdings nicht.

Google hatte seinen Übernahmewillen bereits Mitte August 2011 formuliert. Aufgrund von kartellrechtlichen Prüfungen verzögerte sich die Transaktion aber bis zum letzten Wochenende. Die USA sowie die Europäische Kommission hatten ihre Zustimmung bereits Mitte Februar erteilt. Für den Kauf muss Google wie vereinbart 40 US-Dollar pro Motorola-Mobility-Aktie zahlen, in Summe 12,5 Milliarden US-Dollar.

Kritiker hatten bereits von Anfang an davor gewarnt, dass Google die eigene Tochter in Bezug auf Android möglicherweise besser als die bisherigen Hardware-Partner stellen wird. Zwar hatte der Suchmaschinenbetreiber dies immer wieder als unzutreffend kommentiert, für Beruhigung sorgen konnten diese Dementi allerdings nicht.