T-Mobile USA verliert Geschäftsführer an Vodafone

Update Przemyslaw Szymanski
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Der Verkauf des einstigen Vorzeigeprojekts T-Mobile USA scheiterte an den Bedenken der US-Wettbewerbshüter. Nun gab die Deutsche Telekom bekannt, dass Philipp Humm, Geschäftsführer der in den Vereinigten Staaten ansässigen Mobilfunktochter, das Unternehmen verlassen werde.

Humm möchte sich nach Angaben des Unternehmens neuen beruflichen Herausforderungen außerhalb der Deutschen Telekom stellen und seiner in Europa lebenden Familie näher sein. Der Abschied des Top-Managers ist für den Bonner Konzern ein großer Rückschlag, da sich das Unternehmen im Land der grenzenlosen Möglichkeiten von einem profitablen Projekt zu einem Sorgenkind entwickelte. Der Grund für diesen Verlauf zeigt sich in der schlechten lückenhaften Netzabdeckung und das Fehlen des Kult-Smartphones Apple iPhone, was vor einem knappen Jahr nur mit einer Vertragsbindung bei AT&T und Verizon erhältlich war. Nachdem der geplante Verkauf an die Konkurrenz schief ging, hat T-Mobile für die Zukunft 39 Milliarden in den nötigen Netzausbau investiert.

Dabei schien Philipp Humm der Richtige für den weiteren Verlauf zu sein, er kennt das Unternehmen aus seiner Tätigkeit als CRO (Chief Regional Officer) und Mitglied des Executive Committee von T-Mobile International, bei der er die Fusion von T-Mobile UK mit Orange UK leitete. Danach wechselte Humm in die USA, wo er als CEO (Chief Executive Officer) das Tochterunternehmen leitete.

„Philipp Humm hat dem Unternehmen in den vergangenen Jahren wichtige Impulse gegeben“, äußerte sich René Obermann, seines Zeichens Geschäftsführer des Telekommunikationsanbieters. Er habe die Kostensituation bei T-Mobile USA verbessert und die US-Tochter durch die schwierige Phase beim geplanten Zusammenschluss mit AT&T geführt.

Zunächst wird Jim Alling, der für das Tagesgeschäft von T-Mobile USA verantwortlich war, den Posten übernehmen, bis ein Nachfolger gefunden ist. Verhandlungen mit potentiellen Kandidaten seien auf einem guten Weg, hieß es.

Update

Heute gab das britische Mobilfunkunternehmen Vodafone bekannt, dass Philipp Humm ab dem 1. Oktober 2012 Leiter des neu geschaffenen Bereichs Nord- und Zentraleuropa wird. Dabei übernimmt er die Verantwortung für die Märkte in Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden, der Türkei, Irland, Ungarn, Tschechien und Rumänien.