HTC Desire C im Test: Smartphone mit Android 4.0 für 200 Euro

Performance & Oberfläche

Bei der Auseinandersetzung mit günstigen Smartphones stellt sich immer die Frage, wo der besagte Preis seine Wurzeln hat. Da HTC dem Desire C ein angemessenes Äußeres samt ordentlicher Verarbeitung sowie ein passables Display spendiert, kann der Preis fast nur noch über die sonstige Hardware-Ausstattung erreicht werden.

Dass dem so ist, wird beim Blick auf die SoC- und Arbeitsspeicherausstattung deutlich, denn hier hat man es bei einer auf 600 MHz gedrosselten Single-Core-CPU (Qualcomm Snapdragon S1) und 512 Megabyte Arbeitsspeicher mit einer Ausstattung zu tun, die sich ohne Weiteres die Einordnung „angestaubt“ verdient hat. Hervorhebenswert ist dabei vor dem Hintergrund unseres andauernden Vergleichs mit dem Huawei G300, dass letzteres eine nahezu identische Ausstattung bietet, wobei die CPU hier immerhin mit 1 GHz läuft.

Die wichtigste Erkenntnis lautet vor diesem Hintergrund, dass das Desire C trotz dieses Unterschieds und obwohl es nicht „nur“ mit einem weitgehend unberührten Android Gingerbread (G300), sondern mit Android 4.0 und Sense 4.0 umgehen muss, eine insgesamt akzeptable Bedienung ermöglicht.

Dies bedeutet, dass man zwar natürlich immer wieder mit Rucklern und merklichen Denkpausen zu kämpfen hat, die vor allem dann auftreten, wenn man sich von den Homescreens entfernt und beispielsweise Apps starten oder durch eine Fotogalerie gleiten möchte. Dennoch entpuppt sich die Furcht vor einem großen, unangenehmen Ruckel-Konzert als unbegründet: „Ice Cream Sandwich“ (ICS) läuft auf einem schwachbrüstigen Smartphone passabel, auch wenn man erwartungsgemäß immer wieder mit den besagten Denkpausen konfrontiert wird – ein Umstand, der manche Hersteller-Argumentation rund um ein Update von älteren Smartphones absurd erscheinen lässt.

Dass sich HTC mit der Kombination aus angestaubter Hardware, Android 4.0 und Sense 4.0 (vgl. unseren Test zum HTC One X für eine umfassende Auseinandersetzung mit Android und Sense 4.0) dennoch durchaus an der Grenze des Machbaren bewegt, wird beim Blick auf die ermittelten Benchmark-Werte deutlich. Hier belegt der Testkandidat durchweg – und mit einigem Abstand zu dem unter Android Gingerbread und mit 400 MHz mehr laufenden G300 – einen Platz auf den hintersten Rängen.