Patentklage gegen Minecraft-Entwickler Mojang

Andreas Frischholz
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Der Minecraft-Entwickler Mojang sowie einige andere Unternehmen wurden von der auf IT-Sicherheit spezialisierten Firma Uniloc aufgrund von Patentverletzungen verklagt – betroffen ist die Android-Version von Minecraft. Dessen Entwickler Markus „Notch“ Persson zeigt sich indes wenig begeistert von der Klage.

Nach Ansicht von Uniloc soll Mojang das US-Patent 6,857,067 verletzt haben, wie aus der Klageschrift hervorgeht (PDF-Datei). Mit dem Patent wird ein System oder eine Methode geschützt, die unautorisierten Zugriff auf elektronische Speichergeräte verhindern soll. Die Klage richtet sich nicht alleine gegen Mojang, ebenfalls betroffen sind laut einem Thread bei Reddit unter anderem Electronic Arts, Gameloft, Square Enix und Laminar Research (X-Plane).

Über Twitter lässt Notch seinem Frust freien Lauf und erklärt, er wolle Geldberge in Bewegung setzen, um sicherzustellen, dass Uniloc keinen Cent erhalte. Software-Patente wären schlicht böse und würden bei der Entwicklung von Software lediglich Innovationen bremsen. Etwas ausführlicher äußert er sich derweil in seinem Blog:

Trivial patents, such as for software, are counterproductive (they slown down technical advancement), evil (they sacrifice baby goats to baal), and costly (companies get tied up in pointless lawsuits).

Uniloc ist im Feld der Patentklagen kein Unbekannter. Im letzten Jahr hat das Unternehmen gegen Activision, Aspyr, McAfee und Sony geklagt, weil diese angeblich gegen ein Patent für ein System zur Registrierung von Software verstoßen haben. Bereits im Jahr 2003 hatte Uniloc gegen Microsoft geklagt, weil der Softwareriese ein Patent zur Software-Registrierung verletzt haben soll. Nach einem sechsjährigen Verfahren bekam Uniloc zuerst einen Schadensersatz in Höhe von 388 Millionen US-Dollar zugesprochen, allerdings wurde das Urteil in einem zweiten Verfahren noch zu Gunsten von Microsoft revidiert – die Redmonder mussten damals keine Zahlung an Uniloc leisten.

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