Spec Ops: The Line im Test: Das Herz der Finsternis

 6/6
Sasan Abdi
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Fazit

Die größte Stärke von „Spec Ops: The Line“ ist, dass es dem Spieler bei aller Fiktion ein Gespür dafür gibt, wie stark moralische Ansprüche im geschützten Alltagsleben und in Ausnahmesituationen auseinanderklaffen können. Wenn Menschen zu Tieren werden ist dies nicht unbedingt Auswirkung einer mentalen Störung oder die Sichtbarwerdung „des Bösen“ – der Wahnsinn, so wird vielmehr deutlich, schlummert in jedem, auch wenn die Allermeisten glücklicherweise nie in die Verlegenheit geraten werden, mit ihm konfrontiert zu werden.

Sieht man davon ab, halten sich positive und weniger schöne Aspekte einigermaßen die Waage: Das Missionsdesign glänzt zwar ab und an mit durch den Plot bedingten Gänsehaut-Momenten, folgt ansonsten aber im Großen und Ganzen dem Schema F. Die Grafik und die Sound- und Sprachumsetzung gehen ebenfalls voll in Ordnung; allerdings wird dieser Eindruck zur technischen Umsetzung durch eine schwammige, wenig angepasste Konsolen-Steuerung und eine nicht sehr kompetente KI getrübt. Auch der Multiplayer-Modus hat kleine Highlights (Stichwort: „Buried“, einige freischaltbare Klassen, Gegenstände etc.) zu bieten und kämpft zugleich mit kleinen Schattenseiten (mäßig attraktive Maps, viel „Schema F“).

Spec Ops: The Line im Test

Unterm Strich steht vor diesem Hintergrund deshalb folgende objektive Empfehlung: Wer bei Shootern keinen allzu großen Wert auf die Story legt, darf „Spec Ops: The Line“ getrost ignorieren, denn rein spielerisch fackelt Yager für 2K Games kein allzu großes Feuerwerk ab. Wer schon länger nach einer alternativen Erzählweise und einem kritischen, kontroversen Plot in Verbindung mit einer ordentlichen Portion Action gesucht hat, sollte dagegen unbedingt zugreifen.

In jedem Fall sei abschließend das Austesten der über Steam erhältlichen Demo empfohlen, wobei ausnahmsweise auch ein subjektives Fazit nachgestellt sei: Wir hatten mit dem Titel richtig viel Spaß.

Kopier- & Jugendschutz

„Spec Ops: The Line“ muss zu Beginn über Steam aktiviert werden und funktioniert auch danach als Spiel der Valve-Plattform nur in Verbindung mit dem entsprechenden Account. Wie von Steam-Spielen gewohnt, muss auch in diesem Fall keine DVD im Laufwerk liegen; ein Wiederverkauf wird durch die Bindung an Steam aber quasi unmöglich gemacht.

In Sachen Jugendschutz gilt es zu erwähnen, dass das Spiel von der USK keine Jugendfreigabe erhalten hat und mit der Einstufung „ab 18 Jahren“ ungeschnitten erschienen ist.

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