Toshiba wegen Preisabsprachen zu Millionenstrafe verurteilt

Jirko Alex
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Der japanische Technologiekonzern Toshiba wurde in den USA von einer zehnköpfigen Jury in einem Prozess schuldig gesprochen, in dem es darum ging, unterstellte Preisabsprachen mit Konkurrenten zu untersuchen. Das Unternehmen soll demnach gemeinsam mit anderen LCD-Panel-Herstellern die Preise für Bildschirme hochgeschraubt haben.

Das US-amerikanische Gerichtsurteil ist eines in einer Reihe von Untersuchungen, die bereits im Jahr 2006 starteten und beinahe alle namhaften Panel-Hersteller von LC-Displays betreffen. Diesen, darunter Samsung, LG Philips, Seiko Epson, Nagano Prefecture, Toshiba Matsushita Display Technology, NEC LCD Technologies, Hitachi Displays, AU Optronics und ein Joint-Venture von Hitachi, Toshiba und Matsushita Electric Industrial namens IPS Alpha, wurde im Jahr 2006 vorgeworfen, seit 1999 unerlaubte Preisabsprachen getätigt zu haben. Entsprechende Untersuchungen fanden seit dem in Japan, Südkorea, Europa und eben den USA statt, in denen nun ein Urteil erging.

Die Jury sah es dabei als erwiesen an, dass Toshibas Handeln zu einem wirtschaftlichen Nachteil bei Herstellern und Endverbrauchern führte. Konkret wurde der Schaden für Hersteller auf 17 Millionen US-Dollar und jener für Endverbraucher auf 70 Millionen US-Dollar beziffert. Gemäß des in den USA geltenden „Antitrust Law“ können die verurteilten Wirtschaftssubjekte zur Zahlung der dreifachen Höhe des festgestellten Schadens verurteilt werden – in diesem Fall also 261 Millionen Dollar. Damit schloss sich die Jury allerdings auch bei weitem nicht den Forderungen der Anklage an, die Toshiba für angebliche Mehrbelastungen in Höhe von 867 Millionen US-Dollar belangen wollte. Das japanische Unternehmen kündigte dennoch an, gegen das Urteil rechtlich vorgehen zu wollen.

Toshiba sucht damit, anders als andere LCD-Panel-Hersteller, den Weg der rechtlichen Konfrontation. Sharp und Samsung haben bereits im vergangenen Dezember einer Ausgleichszahlung in Höhe von 927 Millionen US-Dollar zugestimmt. AU Optronics und LG Display folgten im April und Mai dieses Jahres; der Umfang ihrer Zahlungen ist aber nicht bekannt.