Open-Source-3D-Drucker „Pwdr“ baut Objekte aus Pulver

Przemyslaw Szymanski
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Bisherige 3D-Drucker stellen Objekte her, indem sie beispielsweise Kunststofffäden verschmelzen und durch eine Düse drücken. Das Projekt „Pwdr“ des Niederländers Alex Budding geht einen anderen Weg und verklebt Pulver schichtweise in dreidimensionale Modelle.

Laut Angaben des Entwicklers sollen Materialien wie Gips, Keramik, Zement und sogar Zucker verarbeitet werden können. Das 12,5 × 12,5 × 12,5 Zentimeter große Gerät soll dabei nur aus handelsüblichen Komponenten, wie lasergeschnittenen Acrylplatten, Motoren und Metallstangen, bestehen. Der Druckkopf mit der Modellnummer C6602A, mit dessen Hilfe das Bindemittel als Gemisch aus 80 Prozent Wasser und 20 Prozent Alkohol aufgetragen wird, stammt dagegen aus einem gebräuchlichen Tintenstrahldrucker von Hewlett-Packard. Die Steuerung des Druckkopfs übernimmt neben einem Arduino-Board eine selbst gebaute Platine. Dabei soll eine Druckauflösung von 96 DPI bei einer Schichtdicke von mindestens 50 Mikrometer möglich sein. Für eine Schicht soll der 3D-Drucker – abhängig von der Größe des Bauteils – ungefähr eine Minute benötigen.

Open-Source-3D-Drucker „Pwdr“

Doch der Niederländer möchte noch einen Schritt weitergehen und das „Pwdr“-Projekt bis Ende dieses Jahres erweitern, so dass auch selektives Lasersintern verwendet werden kann. Dabei werden Stoffe nicht mehr verklebt, sondern mittels eines Lasers verschmolzen. Mit diesem Schritt könnten dann zukünftig auch verschiedene Kunststoffe wie Nylon oder Polypropylen und sogar Metalle verarbeitet werden.

Eine Anleitung für den Nachbau des rund 1.000 Euro teuren Open-Source-3D-Druckers „Pwdr“ stellt Budding zur Verfügung. Die dafür benötigte, in Processing programmierte Software, die ein virtuelles 3D-Modell in eine druckfähige Datei umwandelt und diese an das Gerät weiterleitet, kann dagegen kostenlos heruntergeladen werden.