Privatsender verärgert wegen YouTube Movies

Andreas Frischholz
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Die Privatsender revoltieren gegen die Pläne von Google, das Video-Portal YouTube zu einer Online-Videobibliothek auszubauen, berichtet der Spiegel. Ursprünglichen wollten die TV-Konzerne ProSiebenSat.1 und RTL eine gemeinsame Video-on-Demand-Plattform etablieren, aber scheiterten mit den Plänen am Bundeskartellamt.

Dementsprechend verärgert sind die Verantwortlichen der Fernsehsender über die Plattform YouTube Movies, auf der seit einigen Wochen auch in Deutschland Spielfilme in voller Länge bereit stehen. Tobias Schmid, Bereichsleiter Medienpolitik bei RTL, zeigt sich wenig begeistert von dem Angebot: „Alle rufen laut nach nutzerfreundlichen Angeboten – uns wird genau dies zum Vorteil von Google untersagt, das die Lücke natürlich zu füllen weiß“.

Der Frust richtet sich nicht nur gegen die Regulierungsbehörden. ProSiebenSat.1-Vorstand Conrad Albert wirft Google – ohnehin der Lieblingsfeind deutscher Medienunternehmen – vor, YouTube agiere zunehmend aggressiv und bewege sich dabei außerhalb des Regulierungsrahmens.

Währenddessen arbeitet YouTube derzeit daran, dass bis dato spärliche Angebot von Movies auszubauen. In diesem Kontext verhandelt man mit deutschen TV-Produzenten, um exklusives Material für den Video-Dienst zu erhalten. Interesse an einer Kooperation zeigen auch namhafte Produktionsfirmen wie Endemol oder Brainpool, letztere sollen über einen eigenen Comedy-Kanal nachdenken. Constantin Film führt ebenfalls Gespräche mit YouTube, derzeit lohne sich aber ein Engagement noch nicht, sagte Vorstand Martin Moszkowicz.