Huawei Ascend P1 im Test: Das superdünne Smartphone aus China

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Sasan Abdi
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Multimedia

Bisher hinterließ das Ascend P1 einen soliden, aber nicht bahnbrechenden Eindruck. Exakt das Gleiche gilt auch für die Bewertung der Kameraqualität: Mit der 8-Megapixel-Kamera des Testkandidaten lassen sich bei normalen Lichtverhältnissen absolut akzeptable Ergebnisse erzielen, die fast immer mit einer natürlichen, je nach Geschmack höchstens ein wenig zu zurückhaltenden Farbgebung überzeugen können. An die vorzügliche Leistung von absoluten Highend-Geräten wie dem HTC One X oder dem Samsung Galaxy S III reichen die Ergebnisse allerdings nicht heran, sodass auch hier Zufriedenheit, aber keine Euphorie aufkommt.

Softwareseitig wird den Kennern der Stock-Version von Android 4.0 schnell auffallen, dass die Entwickler hier ausnahmsweise verhältnismäßig stark eingreifen. Zwar bietet die Kameraoberfläche des Ascend P1 die überwiegend gleichen Einstellungsmöglichkeiten bzw. Voreinstellungen, doch wurden einige Elemente ein wenig anders angeordnet, was aber nicht schadet.

Huawei Ascend P1 - Kamera-Software

Der Umgang mit der Kamera gestaltet sich insgesamt sehr flüssig. Über den Lockscreen direkt gestartet, ist sie im Bruchteil einer Sekunde bereit, wobei Funktionen wie die Gesichtserkennung und die – manuell nachjustierbare – Fokussierung tadellos von der Hand gehen. Bei Bedarf kann per Onscreen-Tastendruck auf die 1,3-Megapixel-Frontkamera gewechselt werden, sodass der Nutzung von Videochat-Anwendungen nichts im Wege steht – einen separaten Hardware-Auslöser gibt es allerdings nicht.

Auch die Aufnahme von Videos bewegt sich auf einem akzeptablen Niveau und liegt dabei unserem Gefühl nach ein wenig höher als jene bei den Fotos. So gelingen auch spontan flüssige, ansehnliche und in 1.080p aufgenommene Videos, die bei Bedarf per optional erhältlichen MHL-Adapter auf einem externen HDMI-Monitor oder -Fernsehgerät ausgegeben werden können. Reicht 720p-Qualität, kann die Ausgabe bei einem entsprechend zertifizierten Gerät auch kabellos per DLNA erfolgen. Etwas irritierend ist nur, dass der Autofokus bei moderaten Schwenks etwas mit Problemen zu kämpfen hat (siehe Beispiel-Video unten). Hierbei handelt es sich aber nicht um ein fundamentales, einfach zu reproduzierendes Problem wie beim LG Optimus 4X HD – erwähnt werden muss es aber trotzdem.

Dank der passablen Display-Größe und der soliden Darstellung kann der Testkandidat auch unterwegs als Video-Abspielstation dienen, zumal 720p-Videomaterial lokal flüssig wiedergegeben wird. In diesem Fall macht sich aber – genauso wie bei der umfassenden Nutzung als MP3-Player – der in dieser Preisklasse überraschend begrenzte interne Speicher bemerkbar: Vier Gigabyte sind zügig mit MP3-Dateien und großen Video- und Fotoaufnahmen belegt, sodass viele Nutzer schnell von der Möglichkeit Gebrauch machen dürften, den Platz per microSD-Karte um maximal 32 Gigabyte zu erweitern.

Kommunikation

Sieht man von der fehlenden LTE-Unterstützung ab, bietet das Ascend P1 in puncto Kommunikation den State-of-the-Art. Dementsprechend verfügt das Gerät über WLAN-n und Bluetooth 3.0 sowie über HSPA+ (bis zu 5,76 Mbit/s Up-, bis zu 21 Mbit/s Download). Auch Tethering ist Android-typisch problemlos möglich.

Die Qualität der Telefonie fällt selbst in lauten Umgebung gut aus. Gesprächspartner klingen zu jederzeit klar und natürlich – Eigenschaften, die auch auf der anderen Seite der Leitung so wahrgenommen wurden. Negativ fällt nur die Lautstärke des externen Lautsprechers auf: Diese ist zu gering, um die Freisprech-Einrichtung abseits von leisen Umgebungen zu nutzen. Dies gilt im Übrigen natürlich auch für die Musikwiedergabe, wobei man in aller Regel ohnehin davon absehen sollte, seine Umgebung musikalisch über das Smartphone zu beschallen.

Laufzeiten

Eine mäßige Helligkeit, ein moderner SoC, eine sparsame Display-Technologie und ein Akku mit einer Kapazität von 1.800 mAh: Vorab ließen sich einige Gründe für die Hoffnung finden, dass das Ascend P1 ein richtiger Langläufer sein würde.

Diese Hoffnung bestätigt sich. Setzt man den Testkandidaten einer moderaten Nutzung aus, hält eine Akkuladung problemlos für bis zu zwei Werktage, wobei je nach Aufkommen von E-Mails, Telefonaten und dem sonstigen Nutzungsverhalten auch drei Tage bis zum nächsten Boxenstopp möglich sind – Werte, die dieser Tage zur Oberklasse des Angebots zu zählen sind.

Video-Dauertest
  • 720p Dauertest, max. Helligkeit:
    • Sony Ericsson Xperia Neo (Android 2.3.3)
      8:20
    • Samsung Galaxy Beam (Android 2.3.6)
      7:34
    • Apple iPad 2 (iOS 4.3.5)
      7:30
    • Apple iPhone 4 (iOS 5.0.1)
      7:20
    • HTC Evo 3D (Android 2.3.4)
      7:00
    • Sony Ericsson Xperia Ray (Android 2.3.3)
      6:55
    • iPad 3 (iOS 5.1)
      6:55
    • HTC Desire C (Android 4.0.3)
      6:53
    • Huawei Ascend P1 (Android 4.0.3)
      6:42
    • Apple iPhone 4S (iOS 5.0.1)
      6:40
    • Huawei Ascend G300 (Android 2.3.6)
      6:28
    • Samsung Galaxy S III (Android 4.0.4)
      6:18
    • HTC One S (Android 4.0.3)
      6:08
    • Motorola Xoom 2 (Android 3.2)
      5:47
    • Apple iPhone 4S (iOS 5.0.0)
      5:40
    • RIM BlackBerry Playbook
      5:33
    • HTC One V (Android 4.0.3)
      5:30
    • Nokia 808 (Symbian Belle FP 1)
      5:30
    • Motorola Droid Razr (Android 2.3.5)
      5:03
    • HTC Radar (Windows Phone 7.5)
      4:33
    • HTC One X (Android 4.0.3)
      4:31
    • Sony Xperia U (Android 2.3.7)
      4:29
    • Samsung Galaxy Nexus (Android 4.0.1)
      4:27
    • Nokia Lumia 610 (Windows Phone 7.5)
      4:23
    • Sony Xperia Sola (Android 2.3.7)
      4:12
    • HTC Sensation XL (Android 2.3.5)
      3:56
    • LG Optimus 4X HD (Android 4.0.3)
      3:35
    • HP TouchPad (webOS 3.0.2)
      3:30
    • Sony Tablet P
      3:28
    • Nokia Lumia 900
      3:20
    • HTC Titan (Windows Phone 7.5)
      3:20
    • Sony Xperia S (Android 2.3.7)
      3:20
    • Nokia Lumia 800 (Windows Phone 7.5)
      3:00
    • Sharp Aquos SH80F (Android 2.3.4)
      2:50
    • BlackBerry Curve 9320 (BB OS 7.1)
      2:05
  • 720p Dauertest, 200 cd/m²:
    • HTC Desire C (Android 4.0.3)
      7:55
    • Huawei Ascend G300 (Android 2.3.6)
      7:45
    • Huawei Ascend P1 (Android 4.0.3)
      7:12
    • Samsung Galaxy S III (Android 4.0.4)
      6:53
    • Nokia Lumia 610 (Windows Phone 7.5)
      6:40
    • Samsung Galaxy Beam (Android 2.3.6)
      5:46
    • Nokia 808 (Symbian Belle FP 1)
      5:30
    • Nokia Lumia 900
      5:26
    • Sony Xperia U (Android 2.3.7)
      5:23
    • LG Optimus 4X HD (Android 4.0.3)
      5:15
    • Sony Xperia Sola (Android 2.3.7)
      4:50
    • BlackBerry Curve 9320 (BB OS 7.1)
      3:34
Einheit: Stunden, Minuten
Anmerkungen zu den Laufzeiten

Dies wird auch bei der Betrachtung der erreichten Zeiten im Video-Dauertest deutlich. Bei maximaler Helligkeit reicht es für einen guten Platz im oberen Mittelfeld. Da die Maximalhelligkeit im Falle des Ascend P1 nur geringfügig vom Richtwert der zweiten Kategorie (200 cd/m²) abweicht, ist das Plus in letzterem Bereich allerdings nicht so beträchtlich wie bei manchem Konkurrenten mit extrem hoher Maximalhelligkeit.

Dennoch lässt sich festhalten: Für Freunde von guten Laufzeiten ist die dahingehende Leistung des Ascend P1 hervorhebenswert.

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