Google will Microsoft als Yahoo-Lieferanten ablösen

Patrick Bellmer
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Die Ende 2009 beschlossene und seit Anfang 2010 in Kraft befindliche Partnerschaft zwischen Yahoo und Microsoft könnte früher als gedacht ihr Ende finden. Denn während aus internen Kreisen immer deutlicher Kritik an der Zusammenarbeit geäußert wird, hat Googles Verwaltungsratschef Eric Schmidt Interesse bekundet.

Damit schließt sich ein Kreis, dessen Anfang bis 2008 zurückreicht. Denn bereits vor gut vier Jahren versuchten Google und Yahoo, im Bereich der Suchmaschinen zusammenzuarbeiten. Geplant war, dass das Unternehmen aus Mountain View dem Konkurrenten Werbeanzeigen liefert, die neben dessen Treffern der Suchmaschine angezeigt werden. Letztlich scheiterten die Bemühungen jedoch an den Einwänden des US-Justizministeriums sowie der Europäischen Union; die Auswirkungen auf den Markt könnten zu groß sein, so die damalige Begründung. Der Weg für Microsoft war somit frei, auch wenn es nicht zur geplanten Übernahme Yahoos kam.

Das erneute Interesse Googles – so Schmidt – gilt derzeit allerdings nur dem US-amerikanischen Markt. Laut Forbes stünden die Chancen einer Partnerschaft nicht schlecht. Denn der Vertrag zwischen Yahoo und Microsoft solle ein Sonderkündigungsrecht beinhalten, welches erstmals im kommenden Jahr genutzt werden könne. Vermutet wird zudem, dass die Kartellbehörden weitaus weniger Argumente als noch vor vier oder fünf Jahren haben.

Denn während Yahoo zu diesem Zeitpunkt zwar bereits in leichter wirtschaftlicher Schieflage befand, war der Anteil der eigenen Suchmaschine sowie das dahinter steckende Know-How wesentlich größer. Letzteres ist zudem mittlerweile fast komplett in der Hand Microsofts. Hinzu kommt: Mit Marissa Meyer steht seit Juli ein Schmidt und Google bekanntes Gesicht an der Spitze Yahoos. Meyer war zuvor mehr als zehn Jahre für den Suchmaschinenriesen tätig.

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