HTC kündigt One X+ an

Patrick Bellmer
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Mit dem One X stellte HTC im vergangenen Februar ein neues Topmodell vor, welches sich bis heute zum meist verkauften Gerät der Taiwaner entwickelt hat. Schon ein halbes Jahr nach dem Verkaufsstart steht nun aber eine sanfte Überarbeitung ins Haus, die auf den Namen One X+ hört.

Dass es sich dabei nicht um ein von Grund auf neues Gerät handelt, verrät bereits der erste Blick. Denn bis auf wenige Details gleicht das One X+ optisch seinem Vorgänger. Einzig einige nun rote Details verraten das neue Modell, in der Hand fällt zudem die überarbeitete Rückseite auf, die nun aus aufgeschäumten Polycarbonat besteht und einen besseren Halt in der Hand verspricht.

Erst unter der Oberfläche stößt man beim neuen Topmodell auf größere, aber nicht revolutionäre Änderungen. Während beim Display alles beim Alten geblieben ist, hat man dem Smartphone ein neues Herz verpflanzt. Anstellte des bisher verwendeten Tegra 3 mit seinen 1,5 Gigahertz (AP33) kommt nun ein Tegra 3+ mit bis zu 1,7 Gigahertz (AP37) zum Einsatz. Durch verschiedene Detailoptimierungen, ein schnelleres Speicher-Interface und anderes soll das One X+ den Vorgänger teils deutlich überholen – auch die Konkurrenz wird ersten Benchmarks zufolge übertroffen.

HTC One X+

So stehen im BrowserMark gut 173.000 Punkte zu Buche, in SunSpider 995 Millisekunden. Zum Vergleich: Das One X kommt in ersterem Test auf rund 86.000 Punkte, in letzterem auf knapp über 1.800 Millisekunden. Sollten sich diese Werte im Test bestätigen, läge das One X+ vor dem großen Konkurrenten Samsung Galaxy S III.

Negative Auswirkungen auf die Laufzeit soll die spürbar höhere Leistung aber nicht haben. Denn zum einen wurde der Akku von 1.800 auf 2.100 mAh vergrößert, zum anderen hat man einen Energiesparmodus integriert. Dieser wirkt sich nicht nur auf die Display-Helligkeit aus, sondern drosselt auch den SoC auf 1,3 Gigahertz – selbst dann soll das One X+ aber immer noch schneller als der Vorgänger sein.

Beim Arbeitsspeicher gibt es keine Veränderungen. Hier bleibt es bei einem Gigabyte. Der interne Speicher fällt 64 Gigabyte groß aus. Die USB-Schnittstelle unterstützt künftig den Einsatz von verschiedenster Peripherie, beispielsweise in Form von Speichermedien oder Gamepads. Dafür ändert sich nichts bei den Funkstandards. Neben WLAN und Bluetooth bleibt es hier in der Spitze bei HSPA+; ein LTE-fähiges Modell wird nur in den USA angeboten. Einen Markt hierfür sieht man in Europa noch nicht.

Während man an der rückwärtig verbauten Hauptkamera keinerlei Veränderungen vorgenommen hat, spendierte man der Frontkamera einen komplett neuen BSI-Sensor. Dieser löst nun mit 1,6 Megapixel auf (f2.2) und konnte in ersten Tests mit einer durchaus guten Qualität überzeugen. Einen guten Teil dazu bei trägt aber auch die neue Kamera-Applikation, die nun einige neue Funktionen bietet. Am interessantesten ist dabei sicherlich der Sightseeing-Modus: Wird das Gerät bei laufender Kameraanwendung gesperrt, steht diese nach dem Entsperren unmittelbar wieder zur Verfügung – der Umweg über den Lockscreen entfällt somit.

Dieser kann nun auf Wunsch auch komplett deaktiviert werden, laut HTC ein Wunsch zahlreicher Kunden. Aber die neue Sense-Version 4+ weist auch an anderen Stellen einige Unterschiede zur bisher verwendeten Oberfläche auf. Deutlich wird dies vor allem bei der Optik. Denn hier verzichtet man nun auf die ein oder andere grafische Spielerei zugunsten einer höheren Geschwindigkeit. Weitere Bestandteile der neuen Sense-Fassung sind aber auch der Video-Streaming-Dienst HTC Watch 2, der künftig auch Inhalte von Fremdanbietern enthalten soll, sowie ein eigener Browser, der – untypisch für Android 4.1 – Flash-tauglich ist. Dahinter steht allerdings keine exklusive Zusammenarbeit zwischen HTC und Adobe, sondern eine eigene Umsetzung – ebenfalls aufgrund von Kundenwünschen.

Ob dies auch für die PlayStation-Zertifizierung gilt, ist unbekannt. Bereits im Juni hatten HTC und Sony hier eine Zusammenarbeit angekündigt, die im One X+ nun erste Früchte trägt. Das neue Flaggschiff wird somit das erste nicht von Sony stammende Smartphone, welches künftig auf PlayStation-Titel zurückgreifen kann. Wann genau der entsprechende Shop an den Start geht und welche Titel enthalten sein werden, ist aber noch unklar.

HTC One X+
HTC One X+

Der Verkauf des One X+ soll bereits in etwa zwei Wochen starten. Mehr oder minder zeitgleich soll dann auch eine Umstrukturierung innerhalb der One-X-Familie erfolgen. Während die 16-Gigabyte-Variante des One X weiterhin angeboten wird, entfällt das Modell mit 32 Gigabyte. Dieses wird durch das neue One X+ für unverbindliche 649 Euro ersetzt. Keine Änderungen gibt es beim One XL.

Kurze Zeit später – Ende Oktober oder Anfang November – wird das beim One X+ vorinstallierte Android 4.1 mitsamt Sense 4+ auch für das One X veröffentlicht. Das One S soll das Update noch im Laufe des vierten Quartals erhalten, das One V wird hingegen leer ausgehen. Ebenfalls noch im Oktober wird der neue Dienst „HTC Get Started“ eingeführt. Dahinter verbirgt sich die Überarbeitung des Ende April eingestellten Dienstes HTCSense.com, der nun in erster Linie dem Verwalten der Gerätekonfiguration dienen soll. In der ersten Ausbaustufe sollen Nutzer ihr Gerät via Web-Browser einstellen, in einem zweiten soll dann beispielsweise die Anordnung sowie der Aufbau der Homescreens gesichert werden können.

Vergleich HTC One X und One X+
HTC One X HTC One X+
Display:
(Auflösung)
4,7", S-LC2-Display
1.280 x 720 Auflösung
CPU / Chip: Nvidia Tegra 3 (AP33), Quad-Core, 1,5 GHz Nvidia Tegra 3+ (AP37), Quad-Core, 1,7 GHz
Arbeitsspeicher: 1 GB
Speicher: 16 oder 32 GB, nicht erweiterbar 64 GB, nicht erweiterbar
Verbindungen: GPRS/EDGE/UMTS/HSPA/WLAN/Bluetooth
Standards / Besonderheiten: HSPA+ (bis zu 5,76 Mbit/s Up-, bis zu 21 Mbit/s Download), WLAN 802.11 b/g/n, Bluetooth 4.0, MHL, NFC, Beats Audio
Hauptkamera: 8 Megapixel, LED-Blitz, Videoaufnahme in bis zu 1.080p
Frontkamera: 1,3 Megapixel 1,6 Megapixel
Akku (mAh): 1.800 (fest verbaut) 2.100 (fest verbaut)
Abmessung: 134.36 x 69.9 x 8.9 mm
Gewicht: 130 Gramm
25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.