Studie: Filesharer kaufen mehr Musik als Nicht-Filesharer

Andreas Frischholz
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Nutzer von Filesharing-Angeboten geben deutlich mehr Geld für Musikstücke aus als Musikkonsumenten, die nicht auf Tauschbörsen aktiv sind. Das zeigt eine Studie vom Institut American Assembly der Columbia University, die sich mit der „Copy Culture“ in den USA und in Deutschland befasst.

Demnach haben Filesharing-Nutzer in Deutschland im Durchschnitt 3.917 Titel auf der Festplatte, von denen 2.050 kostenfrei aus legalen Angeboten heruntergeladen wurden. 423 wurden von Freunden und Familie kopiert, 410 illegal heruntergeladen und immerhin 1.034 gekauft. Demnach kaufen Nutzer von Filesharing-Plattformen fast dreimal so viele Musikstücke wie Nutzer, die kein Filesharing betreiben. Diese haben von insgesamt 627 Musikstücken 376 gekauft, 40 illegal heruntergeladen, 143 von Freunden und Verwandten kopiert und 67 Stücke von legalen Quellen heruntergeladen.

Filsharer im Vergleich zu Nicht-Filesharern
Filsharer im Vergleich zu Nicht-Filesharern (Bild: piracy.americanassembly.org)

Ein ähnliches Bild zeigt sich in den USA, wenn auch nicht so deutlich wie in Deutschland. Allerdings leidet für Deutschland die Aussagekraft der Studie, weil nur vier Prozent der Befragten (39 Personen) angaben, Peer-to-Peer-Netzwerke zu benutzen. Dennoch sehen die Forscher die Aussage von älteren Studien bestätigt, dass die sogenannten „Musikpiraten“ deutlich mehr Geld für Musik ausgeben als Nutzer, die keine illegalen Angebote nutzen.

Aufteilung der digitalen Musiksammlung
Aufteilung der digitalen Musiksammlung (Bild: piracy.americanassembly.org)

Ebenso gibt es Unterschiede zwischen verschiedenen Generationen. In Deutschland zeigt sich bei den 18- bis 29-jährigen sowie den 30- bis 49-jährigen ein vergleichbarer Anteil von gekauften und illegal kopierten Musikstücken. Allerdings kopieren die Jüngeren offenbar etwas häufiger von Bekannten und nutzen im deutlich größeren Umfang legale, kostenfreie Musikangebote. Bei den Älteren machen kopierte Musikstücke einen bedeutend kleineren Teil der Musiksammlung aus, allerdings kaufen diese auch deutlich weniger Titel.