ARD und Verleger verhandeln erneut über Tagesschau-App

Andreas Frischholz
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Trotz des laufenden Gerichtsverfahrens haben sich ARD und Zeitungsverleger darauf verständig, im Streit um die Tagesschau-App eine außergerichtliche Einigung zu erzielen. Diese soll im Frühjahr 2013 im Rahmen eines Spitzengesprächs zustande kommen.

Die ARD will die kostenfreie Tagesschau-App weiterhin anbieten, während die Verlage den Vorwurf erheben, bei der App handele es sich um ein „presseähnliches Erzeugnis“, das „als Ersatz für die Lektüre von Zeitungen und Zeitschriften“ geeignet sei. Konkret bedeutet das: Die App ist nach Ansicht der Verleger zu textlastig und orientiere sich zu wenig an der Tagesschau-Sendung.

Das bekamen die Verlage im September vom Landgericht Köln bestätigt, allerdings war das Urteil keine Grundsatzentscheidung, sondern bezog sich lediglich auf eine Ausgabe der App. Die ARD hat trotzdem Berufung eingelegt, ist aber dazu bereit, dem Wunsch des Kölner Richters Dieter Kehl zu entsprechen, der den Parteien eine außergerichtliche Einigung empfiehlt.

Die Auseinandersetzung ist nur einer von mehreren Streits, die sich um die grundsätzliche Gestaltung der Online-Angebote der Öffentlich-Rechtlichen dreht. Im Falle der Tagesschau-App sehen die Verlage ihr – potenzielles - Geschäftsmodell bedroht, weil die Apps ihrer Zeitungen und Zeitschriften im Vergleich zur Tagesschau-App nicht kostenfrei angeboten werden.

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