Bilder zeigen das Innere von Nintendos Wii U

Michael Günsch
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Gestern startete Nintendos Wii U in den USA, in Deutschland müssen sich potentielle Käufer noch bis zum 30. November gedulden. Bereits jetzt gibt es diverses Bildmaterial, das die „Innereien“ der Konsole enthüllt.

Nachdem Nintendo bereits im Oktober Einblicke in das Innere der Wii U lieferte, haben nun die Kollegen von PC Perspective und Anandtech die Wii U einmal selbst auseinandergenommen.

Nach dem Öffnen des Gehäuses, was sich angeblich recht einfach gestaltete, kamen das optische Laufwerk von Panasonic sowie die Kühlkonstruktion mit einem schwarzen Luftkanal zum Vorschein. Wie die Kühlung funktioniert hatte Nintendo bereits zuvor in groben Zügen beschrieben. Die Hauptplatine beherbergt unter dem Aluminium-Kühler das eigentliche Herz der Konsole: Ein IBM-Prozessor der PowerPC-Reihe sowie eine AMD-GPU sind in trauter Eintracht auf dem gleichen Träger untergebracht, was man als Multi-Chip-Package (MCP) oder Multi-Chip-Modul (MCM) bezeichnet. Dieses verfüge zudem über On-Chip-Speicher aus dem Hause Renesas. Durch die Kombination dieser Komponenten auf einem einzelnen Chip spart man nicht nur Platz, sondern erhält auch Vorteile bei Energieaufnahme und Latenzen. Zudem wird auch die Zahl der Wärmequellen minimiert, allerdings bedarf das MCM einer gegenüber dem Vorgänger aufwändigeren Kühlung, was schon allein durch den größeren Radiator und Lüfter ersichtlich wird.

Nintendo Wii U auseinandergenommen (Bild: Nintendo)

Laut Anandtech ist der größere Chip auf dem gemeinsamen Träger die AMD-GPU, bei der es sich um ein in 40 nm gefertigtes Modell der RV7xx-Serie handeln soll. Der nächst kleinere Chip sei die nicht näher spezifizierte PowerPC-CPU von IBM, welche in 45 nm hergestellt werde. Bei dem On-Chip-Speicher könne es sich um eDRAM von Renesas handeln. Detaillierte Informationen zu dem MCM sind bisher nicht bekannt. Bezüglich der Speicherchips sind sich die US-Kollegen offenbar nicht ganz einig. Fest steht jedoch, dass die Wii U über 2 GByte RAM und 8 GB NAND-Flash in der Basisversion verfügt. Von den 8 GB Flash bleiben jedoch nach der zwangsläufigen Installation von Systemsoftware offenbar lediglich rund 3 GB frei verfügbarer Speicher über, wie ein japanisches Video von Nintendo Direct vor einigen Tagen aufzeigte.

Die Bastler stolperten schließlich noch über gleich zwei WiFi-Module, wovon eines offenbar für die Kommunikation mit dem drahtlosen Gamepad der Wii U bestimmt ist. Anandtech hat sich zudem auch der Leistungsaufnahme gewidmet und bescheinigt der Konsole einen sparsamen Verbrauch von rund 30 Watt im Betrieb. Bezüglich der Performance verzeichnete man ein im Vergleich zu aktuellen Smartphones und Tablets erstaunlich schlechtes Ergebnis im JavaScript-Benchmark SunSpider. Dies sei allerdings vermutlich darauf zurückzuführen, dass der Wii-U-Browser eine ältere Version des WebKit nutzt, so Anandtech. Davon abgesehen habe sich Nintendos eigener Browser bei der Anzeige von Webinhalten ordentlich geschlagen.

Nintendo Wii U auseinandergenommen (Bild: PCPer)

Weiteres Bildmaterial und eine detailliertere Beschreibung ist den Artikeln (englisch) von Anandtech und PC Perspective zu entnehmen.