OCZ stellt SSD-Serie „Vector“ mit Indilinx Barefoot 3 vor

Update Michael Günsch
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OCZ hat heute eine neue SSD-Serie mit selbst entwickeltem Controller vorgestellt, nachdem zuletzt bei der Vertex 4 ein Steuerungschip auf Basis lizenzierter Marvell-Technik zum Einsatz kam. Auf dem IDF wurde die OCZ Vector bereits angekündigt, nun folgt der offizielle Marktstart der SSD mit „Indilinx-Barefoot-3“-Controller.

Im herkömmlichen 2,5-Zoll-Format mit 7 mm Bauhöhe daherkommend, erscheint die Vector-Serie in Kapazitäten von 128, 256 oder 512 GByte, wobei MLC-NAND-Flash zum Einsatz kommt. In Verbindung mit dem Barefoot-3-Controller sowie SATA 6 Gb/s sollen die SSDs sequenzielle Transferraten von maximal 550 MB/s lesend respektive 530 MB/s schreibend erzielen. Die Leistung bei zufälligen Lesezugriffen wird mit bis zu 100.000 IOPS angegeben. Damit unterscheiden sich die Leistungswerte auf dem Papier allerdings kaum von den Herstellerangaben zur Vertex-4-Serie mit Everest-2-Controller, bei welchem es sich um einen modifizierten Marvell-Chip handelt. Zu welchen Leistungen die Vector-Serie in der Praxis im Stande ist, muss sich jedoch erst anhand unabhängiger Tests zeigen.

Nach Aussagen des Herstellers sei eine der obersten Prioritäten bei der Entwicklung der Vector-Serie die Haltbarkeit gewesen. Der Barefoot-3-Controller soll in Kombination mit der Firmware verschiedene Flash-Management-Tools bereitstellen, welche Schwächen im NAND-Speicher, bedingt durch alternde Zellen sowie kleinere Fertigungsstrukturen, analysieren und mit entsprechenden Anpassungen reagieren sollen. Weiter ins Detail geht man hierbei nicht. Allerdings soll der Barefoot 3 in Verbindung mit MLC-NAND-Flash laut Spezifikation über einen Zeitraum von fünf Jahren 20 GByte Host-Writes pro Tag ermöglichen, womit man sich auf dem Niveau der Konkurrenz bewegt. Passend dazu wird die Vector-Serie mit einer 5-Jahres-Garantie versehen.

OCZ Vector SSD
OCZ Vector SSD

Als Teil der gewohnt hochtrabenden Formulierungen von Marketingabteilungen bezüglich Leistung und Haltbarkeit wird ausdrücklich auf eine „andauernde Leistung ungeachtet dessen, ob Daten in komprimierten oder unkomprimierten Formaten vorliegen“ hingewiesen. Dies ist ein recht eindeutiger Seitenhieb in Richtung der SandForce-Controller, auf welche OCZ anfangs große Stücke gesetzt hatte und welche ihre Stärken bei komprimierbaren Daten ausspielen. Von SandForce entfernt sich das Unternehmen jedoch immer weiter.

In der Pressemitteilung zum Launch der OCZ Vector betont der Hersteller zudem die komplett eigenständige Entwicklung von Controller und Firmware „im eigenen Haus“. Im vergangenen Jahr hatte OCZ zu diesem Zweck den Controller-Entwickler Indilinx sowie das SoC-Design-Team von PLX übernommen. Somit handelt es sich bei dem neuen Barefoot 3 praktisch um den ersten eigenen Controller von OCZ.

Mit der offiziellen Vorstellung kündigt OCZ auch die Verfügbarkeit der neuen SSDs an. Ein Blick in unseren Preisvergleich zeigt jedoch, dass diese hierzulande noch nicht erhältlich sind. Im nahen europäischen Ausland liegen die Preise aktuell bei rund 140 Euro (128 GB), 250 Euro (256 GB) und 530 Euro (512 GB).

Update

An dieser Stelle möchten wir die vom Hersteller bereitgestellten Spezifikationen nachreichen, die wir der Übersicht halber in einer Tabelle zusammengefasst haben. Zum Lieferumfang gehören neben der SSD ein 3,5-Zoll-Adapter sowie die Software Acronis True Image HD. Die Vector-SSDs werden inzwischen von zahlreichen Händlern gelistet und werden aktuell ab 127,50 Euro (128 GB), 230,71 Euro (256 GB) und 465,07 Euro (512 GB) angepriesen. Zum Teil sind sie bereits verfügbar.

OCZ Vector Series SSD
Format (Höhe) 2,5 Zoll (7 mm)
Schnittstelle SATA 6 Gb/s
Kapazitäten 128, 256, 512 GB
Controller Indilinx Barefoot 3
NAND-Flash (Fertigung) MLC (IMFT, 25 nm)
Cache 128/256 GB: 512 MB DDR3
512 GB: 1.024 MB DDR3
Leistungsaufnahme active 2,25 W, idle 0,9 W
MTBF 1,3 Mio. Stunden
Garantie 5 Jahre
Leistung
128 GB 256 GB 512 GB
Seq. Lesen 550 MB/s 550 MB/s 550 MB/s
Seq. Schreiben 400 MB/s 530 MB/s 530 MB/s
Random Read (4K, QD32) 90.000 IOPS 100.000 IOPS 100.000 IOPS
Random Write (4K, QD32) 95.000 IOPS 95.000 IOPS 95.000 IOPS
25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.