Steve Ballmer: Android zu wild, Apple zu teuer

Michael Schäfer
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Microsofts CEO Steve Ballmer äußerte sich auf einer Veranstaltung im bekannten „Churchill Club“ kritisch über die Konkurrenten Android und Apples iOS und sieht Windows Phone 8 gut aufgestellt. Zudem denkt Ballmer, dass Microsoft noch lange nicht am Ende seiner Innovationen angekommen ist.

Am gestrigen Abend stand Steve Ballmer im Churchill Club in Santa Clara LinkedIn-Mitbegründer Reid Hoffman in einer Diskussion über das aktuelle mobile Betriebssystem von Microsoft Rede und Antwort, in welcher sich Ballmer auch über Googles Android und Apples iOS kritisch äußerte. Das Ökosystem des Betriebssystems von Google sei ihm zu „wild und unkontrolliert“, was die Geräte, welche es verwenden, anfällig für Schadsoftware machen würde. Apples Mobilangebote gehen seiner Meinung nach genau in die entgegengesetzte Richtung, laut seiner Aussage wird hier wiederum viel zu stark kontrolliert. Auch sehe er die Preise für mobile Geräte von Apple kritisch und fügte als Beispiel an, dass der Preis für ein aktuelles iPhone in Russland bis zu 1.000 US-Dollar betragen kann. Das eigene mobile Betriebssystem sehe Ballmer genau zwischen den beiden Konkurrenzprodukten, womit es angeblich „das Beste aus beiden Welten miteinander vereint“.

Ballmer zeigte sich überzeugt, dass die Mobilfunkanbieter weltweit einen dritten Betriebssystemanbieter auf dem internationalen Markt begrüßen. Er begründete seine Aussage damit, dass es auf der einen Seite nur High End-Anbieter wie Apple und Samsung geben würde, auf der anderen Seite ein Meer von Low-End-Geräten. Seiner Meinung nach wünschen sich viele Kunden eine Alternative zu diesen beiden Produktformen, und hier sehe er Microsoft mit Windows Phone 8 sehr gut aufgestellt.

Auf das Argument, dass Windows Phone im dritten Quartal 2012 gerade einmal einen weltweiten Marktanteil von 2,4 Prozent für sich verzeichnen konnte, entgegnete Ballmer, dass das Spiel gerade erst begonnen habe – er sehe noch genügend Raum für Innovationen. Wer glaube, dass es bei Geräten im mobilen Bereich keine Entwicklungen mehr geben wird, muss verrückt sein, entgegnete der CEO Kritikern. Microsoft werde auch weiterhin nach neuen Möglichkeiten suchen, diesen Bereich voranzutreiben. Auch glaube er nicht, dass Windows Phone ein sofortiger Erfolg beschert sein wird. Vielmehr sehe er die Herausforderung darin, als Nächstes einen Marktanteil von zehn Prozent zu erreichen, danach 15 Prozent und dann 20 Prozent.

Zu den Spekulationen, dass Microsoft nach dem eigenen Surface-Tablet auch ein eigenes Smartphone auf den Markt bringen könnte, hielt sich Ballmer wie gewohnt bedeckt. Er geht aber davon aus, dass auch in fünf Jahren noch der Hauptanteil der angebotenen Windows-Phone-Geräte von den Hardware-Partnern des Unternehmens gebaut werden.