Unternehmen setzen verstärkt auf Social Media

Andreas Frischholz
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Immer mehr Unternehmen in Deutschland setzen auf Social Media, um etwa die Bekanntheit zu steigern oder das Image zu verbessern. Aktiv sind die meisten Unternehmen in Sozialen Netzwerken, während Microblogging-Dienste wie Twitter an Bedeutung verlieren.

Demnach nutzen 85 Prozent der werbetreibenden Unternehmen in Deutschland Social-Media-Dienste, berichtet die Fachgruppe Social Media im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW). Eine Steigerung um 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zudem geben 63 Prozent der Unternehmen an, dass sich die Social-Media-Aktivitäten gelohnt haben, während für lediglich fünf Prozent der Aufwand nicht im Verhältnis zum Nutzen steht – im letzten Jahr waren das noch rund acht Prozent.

Social-Media-Aktivitäten von Unternehmen
Social-Media-Aktivitäten von Unternehmen (Bild: bvdw.org)

Wenig überraschend sind soziale Netzwerke wie Facebook, Google+ und Xing mit einem Anteil von 88,1 Prozent die meistgenutzten Social-Media-Plattformen für Unternehmen, um direkt mit potentiellen Kunden in Kontakt treten zu können. Microblogging-Dienste wie Twitter folgen darauf mit 55,6 Prozent, gegenüber dem Vorjahr ist der Wert jedoch 6,2 Prozentpunkte gesunken. Auf Rang 3 liegen Videoplattformen wie YouTube mit 41,1 Prozent, dahinter firmeneigene Blogs (sogenannte Corporate Blogs) mit 39,5 Prozent. In fremden Blogs kommentieren indes 27,4 Prozent der befragten Unternehmen, rund fünf Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Die Aktivitäten in fremden Foren sind hingegen zurückgegangen, von 28,7 Prozent auf 22,3 Prozent.

Als oberste Ziele in Social Media gelten im unternehmerischen Alltag sowohl die Steigerung der Bekanntheit (89 Prozent) als auch die Imageverbesserung (86 Prozent). Als weitere Zielsetzung geben 85 Prozent der befragten Unternehmen den Zugang zu bestehenden und potenziell neuen Kunden an. Für 79 Prozent spielt die stärkere Kundenbindung über Social Media eine Rolle in ihrer Zielsetzung.

Vielmehr ist über Social Media wohl auch nicht möglich, zumindest für den direkten Kundensupport sind die sozialen Netzwerke wie Facebook nur bedingt geeignet. Das zeigt eine Untersuchung der Agentur Talkabout, nach deren Angaben der Anteil von Social Media bei der Kundenbetreuung nur im Promillebereich liegt. Als Beispiel wird die Telekom genannt, bei der pro Jahr über 83 Millionen Support-Kontakte anfallen, von denen lediglich 165.000 über Social-Media-Dienste erfolgen. Der Großteil der Kundenanfragen geht nach wie vor über Telefon (70 Millionen) und E-Mails (13 Millionen).