3x GTX 680 & 3x HD 7970 mit i7-3970X: 3-Way-GPU sorgt für höchste Leistung

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Wolfgang Andermahr
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Multi-GPU-Probleme

Allgemeine Schwierigkeiten

Sowohl CrossFire als auch SLI funktionieren mittlerweile durchaus gut und sind einfach zu handhaben. Beide Grafikkarten auf das Mainboard stecken, die entsprechende Multi-GPU-Brücke anschließen, Treiber installieren und fertig. Die zwei Grafikkarten müssen dann nur noch im Treiber aktiviert werden.

Bei drei Grafikkarten wird es dagegen (überraschend) etwas komplizierter. Denn bereits beim Aufbau gibt es ein großes Problem: Obwohl unser ausgewähltes Sandy-Bridge-E-Mainboard mit recht viel Freiraum um die Grafikkarten-Slots daher kommt, können bei Systemen mit drei 3D-Beschleunigern nur Dual-Slot-Karten eingesetzt werden.

Während also bei zwei Grafikkarten auch Triple-Slot-Kühlungen kein Problem sind (dasselbe gilt für die meisten Mainstream-Platinen), muss man bei einem 3-Way-System aufpassen. Das ist leichter gesagt als getan, denn viele Partnerkarten mit eigenen Kühllösungen sind als Triple-Slot-Design ausgelegt. Vorher ist also eine gründliche Recherche notwendig.

Ist dieses Hindernis überwunden, benötigt es bei Nvidia nur noch eine 3-Way-SLI-Bridge, die einfach auf die insgesamt sechs Anschlüsse gedrückt werden muss. Alternativ ist es auch möglich, mit drei einzelnen Brücken die Verbindung aufzubauen, sodass jede Karte mit jeder kommunizieren kann.

Bei AMD gibt es dagegen keine „Drei-Wege-Brücke“, sodass die Verbindungen mit einzelnen Brücken selbst gebaut werden müssen. Wer nun aber den durchaus logischen „Nvidia-Weg“ geht, wird mit einer unschönen Überraschung begrüßt. Denn daraufhin stürzt der Rechner nur noch sang und klanglos ab, sei es mit einem gewöhnlichen Einfrieren des Bildschirms, einer völlig verzerrten Darstellung oder gleich mit einem Bluescreen.

3 x HD 7970 GHz Edition
3 x HD 7970 GHz Edition

Da es keinerlei Hinweis auf die Art des Fehlers gibt, haben wir uns intensiv auf die Fehlersuche begeben. Bis wir die CrossFire-Brücken im Verdacht hatten, sind schlussendlich allerdings gleich mehrere Stunden vergangen. Denn bei AMD ist es ausreichend, pro Karte nur eine Brücke einzusetzen, sodass zwangsweise nur die mittlere Karte zwei Brücken tragen muss. Warum das System bei einer Vollbestückung ohne einen Hinweis abstürzt, ist uns nicht bekannt.

Eine weitere Problematik beziehungsweise ein Kapitel „(vorher) gewusst wie“ gibt es beim Thema Eyefinity beziehungsweise Surround (drei Monitore) bei mehreren Grafikkarten zu beachten – wobei auch hier AMD und Nvidia andere Voraussetzungen haben.

Wer zum Beispiel Eyefinity bei zwei oder drei AMD-Grafikkarten nutzen möchte, muss bedenken, alle drei Monitore an der primären Grafikkarte anzuschließen. Denn abgesehen von dieser werden die anderen Radeon-Karten durch das „ZeroCore-Power“-Feature unter Windows deaktiviert, sodass die Monitore dann nicht funktionieren würden. An sich kein Problem, jedoch muss man bedenken, die entsprechenden Anschlüsse nutzen zu können. Wenn also nur ein DVI-Anschluss an der Grafikkarte vorhanden ist, müssen die anderen Monitore zum Beispiel per HDMI und (Mini-)DisplayPort angeschlossen werden – es muss demnach vorher für entsprechende Kabel beziehungsweise Adapter gesorgt werden.

Bei Nvidia ist es erneut anders: Anstatt alle Monitore an einer einzigen Grafikkarte anzuschließen, muss jedes Display an einer anderen Karte montiert werden (im normalen SLI-Modus müssen zwei Bildschirme an einer Grafikkarte und der dritte Monitor an der anderen angeschlossen sein), ansonsten funktioniert zwar der Surround-, aber nicht der SLI-Modus. Obwohl laut Nvidia alle drei digitalen Anschlüsse (DVI, HDMI und DisplayPort) funktionieren sollen, streikte bei uns der HDMI-Anschluss. Wir haben mangels ausreichender Monitore mit DisplayPort deshalb alle drei Monitore per DVI betrieben.