Dropbox erwirbt den Musikdienst Audiogalaxy

Ferdinand Thommes
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Nachdem Dropbox letzte Woche den Python-Erfinder Guido van Rossum und den Facebook-Designer Soleio Cuervo verpflichten konnte, wurde heute im Blog des Musikstreaming-Dienstes Audiogalaxy in einem kurzen Statement bekanntgegeben, dass man ab sofort das Dropbox-Team verstärke.

Nähere Einzelheiten zur Übernahme des Dienstes gibt es ebenso wenig wie eine Ankündigung seitens des File-Hosters selbst. Audiogalaxy nimmt derzeit im Rahmen der Umstellung keine neuen Nutzer mehr an, wie man der kurzen Mitteilung entnehmen kann. Abspiellisten von Nutzern, die bereits über einen Account verfügen, werden demnach nur noch bis Ende Dezember benutzbar sein. Welche Rolle der Musikstreamer bei Dropbox spielen soll, wird mit keinem Wort erwähnt. Man muss allerdings kein Prophet sein, um zu vermuten, Dropbox wolle mit Audiogalaxy ins Musikstreaming einsteigen. Verschiedene Apps und Dienste nutzen Dropbox-Speicher bereits genau dazu.

Audiogalaxy hat bereits eine wechselvolle Geschichte hinter sich, die als P2P-Börse im Stile Napsters begann und genau wie dieser auch den Interessen der Industrie weichen musste. Die nächste Station war der File-Hoster Foldershare, der 2006 von Microsoft erworben und in deren Synchronisations- und Remote-Access-Software LiveMesh aufging. Seit rund zwei Jahren ist nun Audiogalaxy angetreten, um von entfernten, meist mobilen Endgeräten Zugriff auf die digitale Musiksammlung am heimischen Rechner zu ermöglichen. Der Dienst hat viele Fans, da er unter anderem auch den verlustfreien Audio-Codec FLAC unterstützt.

Somit holt sich Dropbox mit der Akquisition von Audiogalaxy neben einem eingeführten Streaming-Dienst auch eine Menge an Media-Know-how ins Haus. Audiogalaxy-CEO Michael Merhej sagte in dem Zusammenhang dem News-Portal Gigacom, dass es „natürliche Synergien zwischen den Talenten in unserem Team und der Mission von Dropbox gibt.