Intel setzt auf Wachstumsmarkt Indonesien

Michael Günsch
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Dass das Geschäft mit klassischen PCs dieser Tage nicht mehr gut läuft, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Dies bekommt natürlich auch Intel zu spüren und soll deshalb zuletzt die Chipproduktion zurückgefahren haben. Im indonesischen Markt erhofft sich Intel jedoch steigende PC-Verkäufe und damit einen ordentlichen CPU-Absatz.

Während in westlichen Märkten derzeit Tablets und Smartphones bei den Kunden höher im Kurs stehen als klassische Computer, erwartet Intel in Indonesien einen regelrechten PC-Boom in den kommenden Jahren, wie das Wall Street Journal berichtet. Laut Uday Marty, Intels Geschäftsführer für die Region Südostasien, seien die Umsätze in Indonesien seit Anfang des Jahres um mehr als 20 Prozent gestiegen. Dem gegenüber stehe ein globaler Umsatzrückgang von 5,5 Prozent im dritten Quartal 2012.

Derzeit besäßen weniger als jeder Zehnte der rund 240 Millionen Indonesier einen Computer. Viele stünden gerade erst davor, ihren ersten PC oder Laptop zu kaufen. Vor allem günstige Geräte sollen dabei im Fokus stehen, da indonesische Konsumenten laut Analysten und Unternehmen dafür zwischen 200 und 300 Dollar ausgeben wollten. Eine erhöhte PC-Nachfrage soll auch bei den eher traditionell ausgerichteten Unternehmen Indonesiens bevorstehen, welche bereits im kommenden Jahr verstärkt auf Computer setzen könnten, wie IDC-Regionalleiter Sudev Banger erklärt. Um indonesische Unternehmer von der Nützlichkeit eines Computers zu überzeugen, unterstütze Intel Veranstaltungen auf denen der Umgang mit PCs und deren Vorzüge erklärt würden.

Kritiker gehen aber eher von einem geringen Profit für den Halbleiterriesen aus, da zum einen die Billiggeräte lediglich mit günstigen Intel-Chips bestückt sind, was entsprechend eine geringe Marge bedeutet und zum anderen behindere auch die oftmals langsame und vergleichsweise teure Breitbandinternetverbindung in Indonesien eine erhöhte Nachfrage. Letzterem Problem begegne Intel mit einer Kooperation mit Computerherstellern, um zusammen mit den Geräten einen günstigen Internetanschluss anzubieten.

Nichtsdestotrotz bezeichne Uday Marty Indonesien als „unser Kronjuwel“. Die Bevölkerung nutze bereits jetzt Internetdienste wie Facebook und Twitter sehr aktiv, zumeist über günstige Smartphones. Durch steigende Einkommen soll langfristig auch die PC-Nachfrage zunehmen.

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