SilverStone Sugo SG09 im Test: Kleiner Brüllwürfel mit großem Potenzial

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Carsten Lissack
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Ausstattung außen

Das wohl charakteristischste Merkmal eines Cube-Gehäuses ist die würfelähnliche Form, auch wenn die Breite zwecks besserer Hardwarekompatibilität speziell für längere Grafikkarten oftmals etwas größer als die Länge und Höhe ausfällt. Das Sugo SG09 kommt dieser typischen Eigenschaft mit den Abmessungen von 220 mm (Breite) x 295 mm (Höhe) x 354 mm (Tiefe) also in allen Punkten entgegen und gehört somit zu den klassischen Computergehäusen dieser Produktunterkategorie. Das mittelgroße Chassis ist rundum schwarz lackiert und weist zahlreiche Öffnungen für bereits installierte, aber auch für optional installierbare Lüfter auf. Insgesamt drei gleichfarbige Staubfilter aus robustem Kunststoff sind an den Stellen vorgesehen, wo Ventilatoren frische Luft in das Chassis hinein befördern, damit Verunreinigungen durch Staub vorgebeugt wird.

Die Vorderseite des Sugo SG09 besteht als einziges Bauelement zum Teil aus gebürstetem Kunststoff, das um das größtenteils luftdurchlässige und herausnehmbare Staubfiltersystem mit dem mittig platzierten Firmenemblem verläuft. Oben schließt ein weiteres, nicht gebürstetes Kunststoffteil die Formgebung der Front ab. Der kleine Schlitz oben an der Frontpartie dient einem 5,25"-Slimline-Laufwerk, bietet jedoch keinen Knopf an, worüber man das Laufwerk später per Knopfdruck öffnen könnte. Dies muss also über das jeweilige Betriebssystem geschehen.

Drückt man das obere Kunststoffgerüst oberhalb des Frontpanels nach unten, löst es aus der Halterung und kann herausgenommen werden. In der Innenseite des Bauteils ist schließlich ein sehr feiner Staubfilter zu sehen, der einen hohen Luftdurchsatz ermöglichen soll. Wer anschließend denkt, an dieser Stelle gehört ein großer Lüfter eingebaut, der irrt sich. Hier wird später das Netzteil seinen zukünftigen Platz einnehmen.

An der linken Seitenwand hat SilverStone dem Sugo SG09 den zweiten Filter spendiert, der für drei Lufteinlässe verantwortlich ist. Dank einer kleinen Kerbe lässt er sich problemlos entfernen, obwohl er zunächst sehr fest sitzt. Auch in diesem liegt ein feines Geflecht zur Minimierung von innerer Verschmutzung. Rechts unten an dieser Seite ist ein 120-mm-Ventilator vormontiert. Links davon können zusätzlich zwei weitere Lüfter mit einer Rahmenbreite von 80 oder 92 mm montiert werden, um die Grafikkarte, die sich auf gleicher Höhe befindet, effektiver zu kühlen. Gerade für leistungsstarke Spielekisten mit zwei Grafikkarten ist diese Option eine durchaus nützliche. Möchte man der Einheitlichkeit halber statt des 120-mm-Lüfters einen Lüfter mit 92 mm Rahmenbreite installieren, so steht dem nichts im Weg. Drei 80-mm-Ventilatoren nebeneinander können aber nicht realisiert werden.

In der unteren Hälfte der Front wurde das Frontpanel integriert. Dieses verfügt neben zwei modernen USB-3.0-Schnittstellen über jeweils eine 3,5-mm-Klinkenbuchse für ein Mikrofon und die Soundausgabe beispielsweise über Kopfhörer. An den Außenseiten der Bedieneinheit liegen Start- und Resetknopf. Der Drucktaster der Knöpfe liegt nicht mittig unter der Tasten, sondern ungefähr dort, wo das Start- und Resetsymbol zu sehen ist. Der Druckpunkt ist hart aber eindeutig. Daran angrenzende LEDs sind Indikator für den Betrieb und zeigen Zugriffe auf Datenträger an.

Silverstone Sugo SG09 – Frontpanel
Silverstone Sugo SG09 – Frontpanel

Kritik müssen wir bei den Standfüßen des SilverStone Sugo SG09 äußern. Diese werden unbefestigt mitgeliefert und müssen vom Kunden eigenständig aufgeklebt werden. Unter dem Gehäuse ist zudem keine für die Klebefüße vordefinierte Fläche erkennbar, was das genaue Ausrichten erschwert. Von einem fast einhundert Euro teurem Gehäuse darf man ehrlich gesagt erwarten, dass die Standflächen bereits von Werk aus verklebt, wenn nicht besser sogar verschraubt sind.

Silverstone Sugo SG09 – Selbstklebende Standfüße
Silverstone Sugo SG09 – Selbstklebende Standfüße
Silverstone Sugo SG09 – Standfüße angeklebt
Silverstone Sugo SG09 – Standfüße angeklebt

Weiter geht unsere Rundumsicht am Deckel des Sugo SG09. Der dritte und letzte Staubfilter ist hier befestigt. Er dient einzig und allein dem darunter liegenden 180-mm-Lüfter, der einen großen Teil zur Systemkühlung beitragen soll. Oben an der Rückseite ist ein Lüfterdrehzahlumschalter mit zwei Stufen eingelassen, welcher den erwähnten Ventilator mit 7 oder maximalen 12 Volt ansteuern kann. Die Drehzahl bei anliegenden 7 Volt beträgt 700 Umdrehungen die Minute, bei 12 Volt sind es 1200 Umdrehungen. Da der Lüfter mehr als 5 Volt zum Anlaufen benötigt, fehlt eine entsprechende dritte Stufe, die den Lüfter weiter herunterregeln könnte.

Über einen weiteren 120-mm-Lüfter am Heck des Chassis wurde der Anschluss für das Kaltkabel an das Netzteil weitergeleitet, damit das Netzteil so wie vorgesehen im Gehäuse untergebracht werden kann.

An der rechten Seite des Sugo SG09 ist zu guter letzt noch ein Luftauslass für einen optionalen 80-mm-Lüfter zu erkennen, der im inneren des Cubes verbaut werden kann. Er kann eine noch bessere Kühlung von Grafikkarten ermöglichen, indem er Wärme abtransportiert oder frische Luft zuführt. Bei nach hinten geleiteter Abluft wird der Ventilator idealerweise so ausgerichtet, dass er frische Luft in das Chassis bläst. Für offene Kühlungssysteme wie bei unserer Testgrafikkarte soll der Lüfter ausblasend montiert werden, damit die Wärme der Grafikkarte besser aus dem Innenraum ausgesaugt werden kann und sich nicht staut.

An der Verarbeitungsqualität gibt es grundsätzlich nichts auszusetzen. Der verwendete Stahl ist sehr robust, die Lackierung ist gleichmäßig und auch die Spaltmaße sind ohne Makel und können in vollem Umfang überzeugen. Selbiges gilt für die Kunststoffanbauten. Sie sind ebenso stabil und hinterlassen einen hochwertigen Eindruck.