Neue Gerüchte zu Apple-Armbanduhr und Apple-Fernseher

Przemyslaw Szymanski
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Seit Längerem halten sich die Gerüchte über eine entsprechende Armbanduhr von Apple: Nachdem bereits Ende des vergangenen Jahres eine chinesische Internetseite das angebliche Accessoire für das Handgelenk mit einem 1,5-Zoll-OLED-Display und Bluetooth vorhergesagt hat, verdichten sich nun die Spekulationen über die „iWatch“.

Einem Bericht der New York Times zufolge, der sich auf unternehmensnahe Quellen beruft, experimentiert der Konzern aus Cupertino an einer solchen Armbanduhr, welche neben Apples eigenem mobilen iOS-Betriebssystem auch ein gebogenes Glas vorweisen soll. Bei Letzterem könnte es sich dem bisherigen Wissenstand nach um das im August 2012 von Corning vorgestellte „Willow Glass“ handeln, welches den Herstellerangaben zufolge nur 0,1 Millimeter dick ist und dank seiner Flexibilität für das auch im Zeitungsdruck Anwendung findende „Roll-to-Roll“-Verfahren konzipiert ist. Weitere Spezifikationen und Details zu einem möglichen Veröffentlichungsdatum der Uhr nennt der Bericht nicht.

Doch diese Angaben decken sich größtenteils auch mit denen des bekannten Wall Street Journals, welches in seinem Bericht jedoch ein wenig weiter geht. Die Entwicklung ist den Informationen der Zeitung zufolge zumindest schon so weit fortgeschritten, dass Apple sich mit seinem langjährigen Partner Hon Hai, oder besser als Foxconn bekannt, über die Herstellung des Geräts unterhält. Foxconn und Apple wollten die Gerüchte der Zeitung gegenüber – wenig überraschend – nicht kommentieren.

Bereits einige Tage zuvor machte sich auch Bruze Tognazzini, ehemaliger Mitarbeiter von Apple, Gedanken und griff die Gerüchte um die Armbanduhr auf. Insider-Informationen von Apple selbst hat er zwar nicht, allerdings wisse er aus erster Hand, wie der Konzern arbeitet. Sollte Apple tatsächlich an einer Armbanduhr arbeiten, ist laut Tognazzini unter anderem davon auszugehen, dass diese mit anderen Apple-Produkten zusammenarbeiten würde – allen voran natürlich mit dem iPhone. Die Armbanduhr könnte zum iPhone eine drahtlose Verbindung aufbauen, um einzelne Informationen wie E-Mails oder SMS anzuzeigen, wie es bereits die über das Kickstarter-Projekt finanzierte und zwischenzeitlich erhältliche Pebble macht.

Die Integration eines NFC-Chips würde sich Tognazzini zufolge für eine iWatch viel eher anbieten als fürs iPhone: Der Benutzer müsste die Armbanduhr einfach in die Nähe von Lesegeräten bewegen, um beispielsweise drahtlos zu bezahlen. So müsste er nicht speziell sein iPhone aus der Hosentasche holen. Das iPhone könnte dann die Abwicklung der Bezahlung übernehmen. Auch könnte die iWatch für Situationen, wo keine NFC-Verbindungen möglich sind, beispielsweise QR-Codes anzeigen.

Doch auch abseits einer angeblichen Armbanduhr halten sich die Gerüchte über Apples eigenen Fernseher, welche nun nochmals angeheizt werden. Wie die OLED Association berichtet, konnte Apple den OLED-Spezialisten James (Jueng-Gil) Lee für sich gewinnen. Sein letzter Arbeitgeber war LG, wo er im Forschungsbereich tätig war und dort unter anderem an Fernsehern mit AMOLED-Technik und gedruckten Displays arbeitete. Aber auch bei Samsung leitete er laut 9to5Mac zuvor den Forschungsbereich für LCD-Entwicklung und war am Start der ersten drei Generation von LCDs maßgeblich beteiligt.

Auch wenn die angebliche Abwerbung von Lee seitens Apple bestätigt wird, ist dies noch keine Bestätigung für einen eigenen Fernseher vom US-amerikanischen Konzern. Das Unternehmen kauft all seine Displays für das iPhone (ComputerBase-Test), iPad und die Mac-Computer (ComputerBase-Test) von anderen Herstellern zu. Mit Lees Expertise könnte Apple einfach nur von seinen Lieferanten unabhängiger werden.