Aliens: Colonial Marines im Test: Uninspiriert im Weltraum

 3/3
Sasan Abdi
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Fazit

Gearbox hätte mit „Aliens: Colonial Marines“ ein Spiel der besonderen Art liefern können. Man stelle sich vor: Eine Rettungsmission auf der Sulaco, die aus dem Ruder läuft; ein abgeschnittener Marine-Trupp, der auf sich allein gestellt und mit extrem knappen Ressourcen das riesige, düstere Schiff nach Überlebenden, Erklärungen und einem Weg nach Hause durchforsten muss; eine diffuse Gefahr, die im Dunkeln lauert und blanken Horror aufkommen lässt – so hätte eine gekonnte Verwertung der potenten „Aliens“-Marke aussehen können.

Mit Blick auf das, was Gearbox tatsächlich liefert, ist schon erstaunlich, wie uninspiriert die Entwickler hier gewirkt haben. Denn statt eine solche Möglichkeit in Angriff zu nehmen oder wenigstens einen soliden Standard-Shooter zu präsentieren, liefern die Macher ein Spiel ab, das im besten Fall durchschnittlich, häufig aber sogar unterdurchschnittlich ist.

Aliens: Colonial Marines im Test

Dementsprechend wirkt „Colonial Marines“ aus vielen Perspektiven wie ein dürftiger Shooter aus der Mitte des vergangenen Jahrzehnts: Die Handlung – wirr, das Missionsdesign – eintönig, die KI – schwach, die Technik – schwach, der Multiplayer – ein nettes Addon, aber eigentlich kaum der Rede wert.

Hätte man es hier mit irgendeinem Projekt zu tun, das von irgendeiner kleinen Spieleschmiede entwickelt wurde und ohne die extreme Strahlkraft einer gestandenen Marke auskommen müsste, das Ergebnis würde nicht überraschen. Vor dem Hintergrund der extrem positiven Vorzeichen – exzellentes Kinomaterial wird von exzellenter Spielschmiede adaptiert – bleibt am Ende aber vor allem eines: Eine negative Überraschung, die fast sprachlos macht.

Abschließend muss deswegen festgehalten werden, dass sich Gearbox nach „Duke Nukem Forever“ hier den zweiten, kolossalen Fehltritt in seiner ansonsten tadellosen Entwicklungsgeschichte leistet. Aufgrund der geschilderten Riesenbaustellen kann deswegen nicht mal für radikale „Aliens“-Fans eine Empfehlung ausgesprochen werden.

Stattdessen lautet das eindeutige Fazit: Finger weg von „Aliens: Colonial Marines“!

Kopier- & Jugendschutz

„Aliens: Colonial Marines“ muss zu Beginn über Steam aktiviert werden und funktioniert auch danach als Spiel der Valve-Plattform nur in Verbindung mit dem entsprechenden Account. Wie von Steam-Spielen gewohnt, muss auch in diesem Fall keine DVD im Laufwerk liegen; ein Wiederverkauf wird durch die Bindung an Steam aber quasi unmöglich gemacht.

In Sachen Jugendschutz gilt es zu erwähnen, dass das Spiel von der USK keine Jugendfreigabe („ab 18 Jahren“) erhalten hat. Laut Hersteller handelt es sich bei dieser Version um die ungeschnittene internationale Ausgabe.

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