Jay Wilson: Auktionshaus schadet Diablo 3

Max Doll
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Kaum ein Feature in aktuellen Spielen, von Mikrotransaktionen einmal abgesehen, hat derart kontroverse Reaktionen ausgelöst wie das Auktionshaus in Diablo 3. Der ehemalige Game Director des Spiels, Jay Wilson, fand auf der Game Developers Conference (GDC) deutliche Worte zu seiner Handelsplattform.

Dort sagte er, das Auktionshaus, wobei er sowohl die auf Gold als auch die auf echtem Geld basierende Version meint, habe „dem Spiel wirklich geschadet“. Bei der Planung sei man davon ausgegangen, Betrug verhindern zu können und lediglich eine kleine Anzahl von Spielern anzusprechen, vermutlich anhand der Erfahrungen des Vorgängers. Durch die Preise der angebotenen Gegenstände erwartete das Studio zudem eine Begrenzung des Angebotes.

Die letzten beiden Punkte erwiesen sich nach dem Erscheinen des Titels jedoch als falsch. Wie Wilson ausführt, habe fast jeder der derzeit drei Millionen Spieler pro Monat das Auktionshaus genutzt, die Hälfte davon regelmäßig. Geld sei ein deutlich stärkerer Motivator geworden als die Jagd nach Gegenständen, wobei das Gold-Auktionshaus durch seine höhere Nutzerbasis für das Spiel sogar schädlicher ist. „Ich denke, wenn wir könnten, würden wir es abschalten“ führt Wilson aus, allerdings habe man „keine Ahnung“, wie viele Spieler das Feature wirklich hassen würden. Man wolle letztlich kein Spielelement entfernen, über das eine große Anzahl Nutzer erfreut sei.

Die Notwendigkeit zur Überarbeitung des Spieldesigns hat bei Blizzard derzeit Priorität. Das Studio versucht aktuell den Einfluss des Auktionshauses wieder zu reduzieren. So wird die Echtgeld-Handelsplattform etwa in der Konsolenversion des Spiels nicht zu finden sein, während die PC-Version trotz anfänglicher Design-Probleme (ComputerBase-Kommentar), die das Auktionshaus zwingend nötig machten, mit jedem Patch mehr Anreize, etwa durch Accountgebundene, besonders mächtige Gegenstände, bietet, darauf zu verzichten.