„Haswell“-Xeon womöglich doch zu Desktop-Boards kompatibel

Update Michael Günsch
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Interne Dokumente bestätigten, dass die ersten „Haswell“-Prozessoren für den Server-Markt (Xeon E3-1200 v3) genau wie die erwarteten Desktop-Modelle den Sockel LGA1150 als Untersatz erhalten. Trotz der demnach identischen Pin-Anzahl passen die Server-Chips offenbar nicht auf Desktop-Mainboards, so Informationen aus China.

Diese entpuppten sich nach genauerer Analyse als falsch (siehe Update am Ende der News)!

Urheber dieser Annahme ist die Webseite ChinaDIY, die offenbar auch in den Besitz von Vorserienchips (Engineering Samples) der besagten Xeon E3-1200 v3 gelangt ist. Zuvor hatten die Betreiber bereits Benchmarks eines Desktop-Samples publiziert.

Wie Fotos veranschaulichen, schlug den Angaben des Autors zufolge der Versuch, den Haswell-Xeon auf einer für den Desktop-Markt bestimmten Hauptplatine mit Z87-Chipsatz zu installieren, fehl. Folgende Bilder verdeutlichen, woran die Montage scheiterte: Die seitlichen Kerben der Prozessorplatine liegen offenbar versetzt zu den entsprechenden Stiften des Mainboardsockels. Der Blick auf die Rückseite des Prozessors zeigt zudem, dass folglich auch die Anordnung der Pins zu den Desktop-Pendants unterschiedlich sein muss. Ein anderes Foto, das die Rückseite des besagten Desktop-Samples zeigen soll (via WccfTech), zeigt die Unterschiede.

Ob es sich hierbei lediglich um einen Sonderfall bei den Vorserienchips handelt, oder Intel tatsächlich unterschiedliche LGA1150-Versionen anbieten wird, muss sich noch zeigen. Ist letzteres der Fall, würden Kombinationen wie der im Preisvergleich beliebte Xeon E3-1230V2, der auch auf Desktop-Mainboards mit dem Sockel LGA1155 funktioniert, künftig der Vergangenheit angehören.

Update

Offenbar ist ChinaDIY einem Irrtum aufgesessen. Zumindest bei den gezeigten Bildern handelt es sich nicht um ein „Haswell“-Sample. Die Zahl der Pins beträgt 1156 und nicht 1150. Zudem weisen die Ziffern „CM80616003180AG“ auf dem Heatspreader auf einen älteren „Clarkdale“-Chip (Core i3-530) hin. Dass dieser nicht in den neuen Sockel LGA1150 passt, ist daher kaum verwunderlich.

Wir danken unseren aufmerksamen Lesern, die uns auf diese Unstimmigkeiten hingewiesen haben. Die durch den Bericht geschürte Annahme um eine Sockel-Inkompatibilität zwischen den Server- und Desktop-Chips von „Haswell“ ist damit widerlegt! Wir bitten an dieser Stelle zu entschuldigen, dass wir auf diese Fehlinformation hereingefallen sind.